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Regierung - Mainz:Plattform und Start-ups sollen Standort voran bringen

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Bingen/Mainz (dpa/lrs) - Biotechnologische Angebote von Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen über eine Plattform in Rheinland-Pfalz mit Unternehmen und Schulen verknüpft werden. Diese "Biotechnologie-Akademie" sei "ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, Rheinland-Pfalz zum weltweit sichtbaren Biotechnologie-Standort zu machen", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag zum Auftakt des Projekts in Bingen.

"Wir haben viele exzellente Standorte im Land, die sich auf unterschiedliche Weise mit Biotechnologie befassen: Wissenschaft und Wirtschaft wollen wir vernetzen, um Kräfte zu bündeln und die dringend benötigten Fachkräfte ausbilden zu können", erläuterte die Ministerpräsidentin. Biotechnologie sei die Zukunftstechnologie und "eine Wissenschaft für das Leben". "Wir können gar nicht genug Wissenschaftler in diesem Bereich haben."

Federführung der vom Land mit 750.000 Euro dreieinhalb Jahre lang geförderten Akademie hat die Technischen Hochschule in Bingen, die als erste im Bundesland Biotechnologie unterricht hat. Etwas Vergleichbares gebe es in anderen Bundesländern nicht, sagte die Präsidentin der Hochschule, Antje Krause. "Was wir an den Hochschulen machen, muss zusammenpassen mit dem, was die Unternehmen brauchen", sagte der Landeskoordinator Biotechnologie und Mainzer Uni-Präsident, Georg Krausch. Die Akademie solle die "gesamte Bildungskette" von der Schule über Studiengänge, Weiterbildung und Zertifikate abbilden, sagte Krause.

"Biotechnologie ist derzeit stark fokussiert auf Gesundheit, geht aber in Rheinland-Pfalz sehr viel weiter", sagte Dreyer. Sie nannte Ernährungssicherheit und Pflanzenschutz als Beispiele.

Ein gutes Umfeld für Ausbildung und Ausgründungen in der Biotechnologie sei wichtig, betonte Dreyer. Am vor rund einem Jahr eröffneten Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF) in Mainz werde jetzt ein erstes Start-up arbeiten. "Biotechnologie ist wahnsinnig ressourcenintensiv", sagte Krausch. Sie brauche ganz andere Labore und Ausstattung als etwa ein IT-Start-up.

© dpa-infocom, dpa:220630-99-864787/3

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