Regierung - Husum:Regierungschef Günther auf Sommerreise

Albersdorf
Daniel Günther (CDU) winkt. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Husum/Albersdorf (dpa/lno) - "Wassermelone? Bananen auch?" - Daniel Günther hilft der Husumer Tafel bei der Lebensmittelausgabe und plaudert mit den ehrenamtlichen Helfern. "Es macht wirklich Freude hier zu stehen", schwärmt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident am ersten Tag seiner dreitägigen Sommerreise. Der CDU-Politiker hat eine Schürze mit dem Tafellogo umgebunden, Einweghandschuhe übergezogen und hilft am Mittwoch bei der Obstausgabe. Beherzt greift er in die Kisten mit Bananen, Zitronen und Äpfeln, reicht in Tüten verpackte Melonenstücke zu den Kunden hinüber.

Zwei Mal die Woche - freitags und mittwochs - ist die Tafel geöffnet. Die meisten Kunden seien dankbar, dass es dieses Angebot gebe, sagt eine der ehrenamtlichen Helferinnen. Sie arbeitet seit einigen Jahren bei der Lebensmittelausgabe. "Als ich in Rente ging, ist mir die Decke auf den Kopf gefallen", erzählt sie. Hier gefalle ihr die Arbeit, das Team sei nett und funktioniere gut.

Die Lebensmittelausgabe ist dabei nur ein Teil der Tafel. Die Einrichtung funktioniere eigentlich wie ein kleines Unternehmen mit drei Bereichen, erklärt Tafelleiter Karl-Heinz Täuber. Es gebe die Fahrer, die täglich beispielsweise Unternehmen, Supermärkte und Bäckereien anfahren und Ware abholen. Dann wird die Ware sortiert, probiert und jedes Teil in die Hand genommen, um Qualität, Haltbarkeit zu testen. Und am Schluss steht die Ausgabe.

Zwischen 40 und 60 Menschen kommen an den Öffnungstagen zur Tafel, die sich aus Spenden finanziert. Da hinter vielen Kunden noch Familien ständen, versorge die Husumer Tafel pro Woche etwa 500 Menschen, berichtet Täuber. Die Husumer Tafel hat gemeinsam mit anderen Tafeln der Region ein Netzwerk aufgebaut - man hilft sich gegenseitig. Wenn eine Einrichtung beispielsweise eine größere Spende bekommt, werden die anderen Tafeln informiert und diese können sich Teile der Ware abholen.

Es sei eine "wahnsinnig wichtige Aufgabe", die die Tafeln leisteten, unterstreicht Günther. Ein Aspekt sei, dass man weniger Lebensmittel wegwerfe, aber man helfe eben auch Menschen, die sich vieles nicht leisten könnten. Er wolle mit seinem Besuch die Arbeit der Ehrenamtlichen wertschätzen und ihnen damit zeigen, dass es wichtig sei, was sie hier machen.

Bereits am Vormittag hatte der Ministerpräsident auf seiner Reise in Albersdorf den Steinzeitpark Dithmarschen besucht. Dabei versuchte er sich im Bogenschießen und ließ sich die Kunst des steinzeitlichen Feuermachens erklären. Im Park wurde erst kürzlich der Grundstein für ein zweigeschossiges hochmodernes Multifunktions-Steinzeithaus gelegt. Zu den Gesamtkosten von 4,3 Millionen Euro steuert das Land 2,3 Millionen bei.

Auf dem etwa 40 Hektar großen Freigelände ist eine urgeschichtliche Kulturlandschaft der Zeit um 3000 v. Chr. zu sehen. Die augenzwinkernd gestellte Frage, ob der Steinzeitpark etwa symbolisch für die Qualität des Standorts Schleswig-Holstein stehe, verneinte Günther ebenso lachend wie energisch: "Wir sind ein modernes, innovatives und zukunftsorientiertes Land", sagte der Regierungschef. "Die weiteren Punkte meiner Tour werden das auch eindrucksvoll dokumentieren." Zudem stehe auch der Steinzeitpark selbst mit dem künftigen Multifunktionshaus für Innovation.

Noch bis Freitag besucht Günther unter anderem Betriebe in mehreren Städten. Zum Abschluss schaut er sich in Lütjenburg ein SOS-Kinderdorf an.

© dpa-infocom, dpa:210803-99-691239/5

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