Regierung - Heilbad Heiligenstadt:Landrat spricht sich für Gespräche von CDU und Linken aus

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Heilbad Heiligenstadt (dpa/th) - Der Eichsfelder Landrat Werner Henning (CDU) hat sich für Gespräche seiner Partei mit der Linken ausgesprochen. "Jetzt muss sich die CDU bewegen. Es geht um die Regierbarkeit Thüringens", sagte Werner am Mittwoch. Zuvor hatte der MDR über die Position des Landrates berichtet. Das überwiegend katholisch geprägte Eichsfeld gilt als CDU-Bastion. Werner wurde bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr mit 82,2 Prozent in seinem Amt bestätigt. Seiner Meinung nach habe die heutige Linke in Thüringen nichts mehr mit der SED der Vergangenheit zu tun.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sei ein überzeugender Politiker, sagte Henning und hob vor allem Ramelows Bekenntnis zum evangelischen Christentum hervor. Das sei bei der früheren SED undenkbar gewesen.

"Mein Wunsch ist: Die CDU möge mit Herrn Ramelow Geschäftsfelder ausloten", sagte Henning. Ihm sei dabei egal, ob am Ende eine Koalition herauskomme. "Ich möchte am Ende des Tages wissen: Wofür zeichnet die CDU verantwortlich, wofür die Linke", sagte Henning. Der Staat habe eine dienende Funktion und sei nicht die "Verfügungsmasse von Parteien".

Der Eichsfelder Landrat kritisierte auch Mitglieder seiner eigenen Partei. Wenn er manche höre, die sagten, die Linke seien Feinde, frage er sich, wie viel Christentum noch in der CDU stecke. "Ich kann mit ideologischen Feindbildern nichts anfangen", sagte Henning.

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