Referendum in der Türkei:Erdoğan ist überall

Der Präsident ist in den türkischen Medien allgegenwärtig, Kritiker und Oppositionspolitiker hingegen kaum. Auch im öffentlichen Raum in der Türkei kann man sich Erdoğans Konterfei nicht entziehen.

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Eine komplette Hauswand in Istanbul ist mit einem Banner der Ja-Kampagne von Recep Tayyip Erdoğan verhüllt. Mit einem großen "Evet" (ja) wirbt er für ein Präsidialsystem, das die Exekutivgewalt, also in diesem Fall die Macht des Präsidenten, stark ausbauen würde.

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Das Gesicht des Präsidenten ist seit dem Beginn des Wahlkampfs für das Referendum noch omnipräsenter in den Straßen des Landes (hier ein meterlanges Werbebanner in Istanbul), als es schon vorher der Fall war. Am 16. April, in Deutschland Ostersonntag, sind die Türken dazu aufgerufen, für Ja oder Nein zu stimmen. Bei einem Ja wäre die Gewaltenteilung in Gefahr.

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Eine Hausfassade, unweit des Gezi-Parks am Istanbuler Taksim-Platz verschwindet komplett hinter Erdoğan. Der Park steht seit den Demonstrationen im Jahr 2013 gegen seine Zubetonierung für den Widerstand gegen den heutigen Präsidenten und seine regierende AKP. Viele Bürger des an Grünflächen armen Istanbuls setzten sich damals für den Erhalt des Parks und der Bäume ein. Die Regierung wollte dort ein Einkaufszentrum bauen.

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Auch von der Bosporus-Fähre aus sticht er aus dem graubraunen Häusermeer heraus: Erdoğan an einer Hauswand im Altstadtviertel, das an die Anlegestelle Eminönü anschließt.

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"Ja für unsere Liebe, die Heimat, die Nation", steht auf einem Banner in Istanbul.

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Wahlplakate derjenigen, die gegen das Präsidialsystem sind, gibt es hingegen selten zu sehen. Die regierende AKP ist auch in der medialen Berichterstattung überproportional vertreten.

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Erdoğan im Wohnviertel zwischen Bäumen ...

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... und vor Bauruinen.

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Wer auf den chronisch verstopften Straßen der Stadt im Stau steht, wartet mit Erdoğan. Diejenigen in der Türkei, die für ein Nein eintreten, bekommen nicht nur wenig öffentliche Aufmerksamkeit, sondern werden auch angefeindet. Die Regierung versucht, das immer wieder herunterzuspielen und sagt, jeder Bürger könne sich frei entscheiden. Gleichzeitig beschimpfen Minister bei Wahlkampfveranstaltungen "Nein-Sager" immer wieder als Terroristen. Premier Yıldırım versuchte sich neulich, mit dieser skurrilen Erklärung herauszureden: "Diejenigen, die Nein sagen, sind keine Terroristen. Aber Terroristen stimmen mit Nein."

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