Referendum:Falkländer stimmen über Großbritannien-Verbleib ab

Sollen die Falklandinseln weiterhin unter der Souveränität Großbritanniens stehen? Über diese Frage stimmen deren Bewohner jetzt ab. Argentinien, das die Inseln ebenfalls beansprucht, will die Volksabstimmung nicht anerkennen.

Im Streit um die Zugehörigkeit zu Großbritannien stimmt an diesem Sonntag die Bevölkerung der Falklandinseln über ihre Zukunft ab. Umfragen deuten daraufhin, dass die etwa 2500 Inselbewohner mit großer Mehrheit für eine Beibehaltung des gegenwärtigen Status Quo votieren werden. Auch am Montag sind die Wahllokale noch geöffnet. Erste Ergebnisse werden in der Nacht zum Dienstag erwartet.

Die Falklandinseln sind eine Inselgruppe im südlichen Atlantik. Sie gehören geografisch zu Südamerika und sind ein britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. Großbritannien übernimmt Verteidigung und Außenpolitik.

Seit 1833 werden die Falkland-Inseln von Argentinien beansprucht. Das südamerikanische Land hat den Streit mit Großbritannien bereits vor die Vereinten Nationen (UN) gebracht. Nach dem Einmarsch Argentiniens kämpften die beiden Länder 1982 zehn Wochen lang um die Inseln. Im zweimonatigen Falkland-Krieg, der mit der argentinischen Kapitulation endete, starben fast 650 Argentinier und fast 260 Briten.

Vor den Inseln wurden jüngst große Ölfelder entdeckt, was die Streitigkeiten neu anfachte. Die Falkländer entschlossen sich daraufhin, ein Referendum abzuhalten, um zu zeigen, dass sie weiter britisch bleiben wollen. Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat der Nachrichtenagentur dpa zufolge angekündigt, das Resultat der Volksabstimmung nicht anzuerkennen.

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