Der Deutsche Juristentag hat sich seit jeher als rationaler Fels der Rechtspolitik gesehen. Eine unabhängige, nicht interessengeleitete Debatte auf wissenschaftlicher Grundlage, das sei das Feld des Juristentags, hatte dessen Präsident Matthias Habersack in Leipzig Anfang der Woche gesagt, bei einer Eröffnungsfeier übrigens, die gar nicht so rational war: Die Anwesenheit der schwedischen Königin Silvia war eindeutig ein emotionaler Faktor. Zwar ist die Idee vom interessenfreien Diskurs immer ein wenig Wunschdenken gewesen, Lobbyisten gibt es auch auf Juristentagen. Dennoch, je schriller öffentliche Debatten und je irrationaler die Positionen werden, desto wohltuender ist es, wenn ein Thema mal mit der eigentlich quälenden Sachlichkeit der Juristen abgehandelt wird - und mit ihrer steten Suche nach Grundsätzlichkeit.
Deutscher Juristentag:Sachlich statt schrill
Juristen sind oft quälend in ihrer trockenen Sachlichkeit. Doch manchmal auch angenehm beruhigend: Der Deutsche Juristentag beschäftigt sich mit aktuellen politischen Streitfragen.
Von WOLFGANG JANISCH, Leipzig
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