Seine Geduld sei am Ende, schrieb Werner S. Ende Januar 2020 seinen Männern in einer ihrer Chatgruppen. Bei ihrem bevorstehenden Treffen in Minden sollte es nur noch ums "Wesentliche" gehen. Dabei sei das Risiko hoch, warnte Werner S., dass es Veränderungen im Leben der Teilnehmer geben würde. Denn, so kündigte er an: Bei "Brot und Wein wird Krieg besprochen". Wer das nicht ertrage, sei bei dem Treffen fehl am Platz. Die Männer kamen dennoch, ein gutes Dutzend traf sich in Minden.
Terrorprozess gegen "Gruppe S.":Bis in den Tod
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Durch Anschläge auf Moscheen wollte eine Gruppe Rechtsextremer Bürgerkrieg in Deutschland entfachen - so sieht es die Anklage. Die Verteidigung spricht von einem "Haufen Pfadfinder". An diesem Dienstag beginnt der Prozess.
Von Lena Kampf und Annette Ramelsberger, München
SZ Magazin Verschwörungskult:Der Künstler und seine Online-Armee
Der Künstler Sebastian Bieniek soll auf Telegram Verschwörungserzählungen verbreitet haben, mit denen er Anhänger von QAnon anlockte. Eine Million Nutzer folgten seinen Kanälen. Ist er ein Menschenfänger oder bloß ein Provokateur? Bisher hat Bieniek gegenüber Medien zu den Vorwürfen geschwiegen - ein Besuch in seinem Atelier.
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