Reaktionen auf Tod von Ariel Scharon:Merkel würdigt Scharon als israelischen Patrioten

Ex Regierungschef Ariel Scharon

Der am 11. Januar 2014 verstorbenen Ariel Scharon war fünf Jahre lang israelischer Ministerpräsident.

Nach dem Tod des früheren israelischen Ministerpräsidenten drücken viele Politiker ihre Anteilnahme aus. Bundeskanzlerin Merkel würdigt Scharons "großen Verdienste für sein Land". US-Präsident Obama bekräfigt in seiner Beileidsbekundung die Freundschaft zu Israel.

Nach dem Tod des früheren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon haben Politiker und Weggefährten dessen Verdienste gewürdigt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übermittelte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ihre Anteilnahme, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte. "Ariel Scharon war ein israelischer Patriot, der sich große Verdienste um sein Land erworben hat", sagte die Kanzlerin. "Mit seiner mutigen Entscheidung, die israelischen Siedler aus dem Gazastreifen abzuziehen, hat er einen historischen Schritt auf dem Weg zu einem Ausgleich mit den Palästinensern und zu einer Zwei-Staaten-Lösung getan."

Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) würdigte den Einsatz Scharons für sein Land. "Ariel Scharon war buchstäblich von Beginn an ein unermüdlicher Verteidiger seines geliebten Heimatlandes Israel", erklärte er in Berlin. "Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme ist mit seiner Familie und seinen Angehörigen."

Israels Präsident Schimon Peres erklärte: "Ariel war ein tapferer Soldat und kühner Führer, der seine Nation liebte und seine Nation liebte ihn." Peres würdigte Scharon als einen der größten Beschützer und wichtigsten Architekten Israels, der keine Furcht gekannt habe. Er habe gewusst, wie schwierige Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen gewesen seien. "Wir alle liebten ihn, und er wird eine große Lücke reißen."

US-Präsident Obama bekräftigt die Freundschaft zu Israel

Vor dem Krankenhaus Tel Haschomer sagte Scharons Sohn Gilad: "Das ist es. Er ist von uns gegangen. Er ist gegangen, als er sich entschieden hatte zu gehen." Der 85-Jährige war dort auf der Intensivstation gestorben.

US-Präsident Barack Obama würdigte Scharon als einen Mann, der dem Staat Israel sein Leben gewidmet habe. Dem israelischen Volk und den Hinterbliebenen sprach er sein Beileid aus und bekräftigte die Freundschaft beider Länder. Die USA seien der Sicherheit Israels "unerschütterlich" verpflichtet.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nannte Scharon einen "Held seines Volkes". Der Tod Scharons habe ihn sehr traurig gemacht, sagte Ban in New York. Scharon werde für immer in Erinnerung bleiben wegen seines "politischen Mutes und seiner Entschlossenheit, die schmerzhafte und historische Entscheidung durchzuziehen, israelische Siedler und Truppen aus dem Gazastreifen herauszuholen".

Ban rief die Verantwortlichen in Israel auf, auf dem Erbe des früheren Regierungschefs aufzubauen und auf die "lange überfällige Errungenschaft eines unabhängigen und lebensfähigen palästinensischen Staates neben einem gesicherten Israel" hinzuarbeiten.

Die radikal-islamische Palästinenserorganisation bezeichnete Scharon hingegen als "Kriminellen". "Er zählte zu denen, die Unglück über das palästinensische Volk gebracht hat", erklärte Hamas-Sprecher Salah al-Bardawil in Gaza. Mit Scharon werde für die Palästinenser immer die Erinnerung an Schmerz, Blut, Folter, Vertreibung und Verbrechen verbunden sein. "Wir beten zu Allah, dass Scharon und all die zionistischen Führer, die Massaker gegen unser Volk verübt haben, zur Hölle gehen", hieß es in der Erklärung, die Reportern in einer E-Mail übermittelt wurde.

Am Montag soll der frühere Regierungschef bei einem Staatsbegräbnis beigesetzt werden. Das berichtete der israelische TV-Sender Channel 2. Ab Sonntag werde Scharon in der Knesset, dem Parlament in Jerusalem, aufgebahrt. Dort könne ihm die Öffentlichkeit die letzte Ehre erweisen.

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