Großbritannien:Reaktionen auf den Tod von Jo Cox

Großbritannien: Am Ort der Tragödie legen die Menschen Blumen für die getötete Abgeordnete nieder.

Am Ort der Tragödie legen die Menschen Blumen für die getötete Abgeordnete nieder.

(Foto: AFP)

"Gegen den Hass kämpfen, der sie getötet hat": Nicht nur der Ehemann der Ermordeten findet bewegende Worte.

Die britische Labour-Abgeordnete Jo Cox ist nach einem Angriff gestorben. Sie war im nordenglischen Birstall angeschossen und offenbar auch mit einem Messer verletzt worden. Ein 52-jähriger Mann sitzt in Haft. Die britische Öffentlichkeit ist erschüttert. Die Reaktionen auf den Tod der Politikerin:

David Cameron, Premierminister von Großbritannien

"Der Tod von Jo Cox ist eine Tragödie. Sie war ein engagiertes und mitfühlendes Mitglied des Parlaments. Meine Gedanken sind bei ihrem Ehemann Brendan und ihren beiden Kindern."

Theresa May, Innenministerin von Großbritannien

"Das ist ein schreckliches Ereignis und in meinen Gedanken bin ich bei Jo Cox' Ehemann Brendan, ihren beiden Kindern, ihrer Familie und ihren Freunden. Der Schmerz, den sie nun fühlen, ist unvorstellbar. Unsere Gedanken sind bei ihnen in dieser schrecklichen Zeit. Es ist immer noch unklar, was vor ihrem Wahlkreisbüro in Birstall am heutigen Nachmittag passiert ist. Bis die Ereignisse vollständig ermittelt sind, werde ich mich nicht weiter dazu äußern.

Es ist angemessen, dass alle Wahlkampfveranstaltungen für das Referendum abgesagt wurden. Wir sind alle in der Trauer um den Verlust einer unserer klügsten und beliebtesten Westminster-Kollegen vereint."

Jeremy Corbyn, Parteivorsitzender der Labour-Partei

"Die gesamte Labour-Partei und die Labour-Familie - in der Tat das ganze Land - ist von dem entsetzlichen Mord an Jo Cox geschockt. Jo hat ihr Leben lang der Öffentlichkeit gedient und sich immer stark für Menschlichkeit engagiert. Sie arbeitete sowohl für Oxfam und die Anti-Sklaverei-Stiftung, als auch den Freedom Fund, bevor sie im vergangenen Jahr ins Parlament gewählt wurde für den Bezirk Batley und Spen - wo sie geboren und aufgewachsen ist. Jo arbeitete hart daran, dass wir unsere Versprechen einhalten können, die Entwicklungsländer zu unterstützen und die Menschenrechte zu stärken."

Sie habe diese Werte mit ins Parlament gebracht, wo sie bei allen Lagern beliebt gewesen sei. Cox sei im Herzen der Demokratie bei der Arbeit für die Öffentlichkeit gestorben.

Tom Watson, stellvertretender Parteivorsitzender der Labour-Partei

"Das ganze Labour-Lager ist erschüttert über die Nachricht von Jos Tod. Wir haben eine so junge Kollegin verloren, die zum öffentlichen Leben noch viel beizutragen hatte. Sie war unsere Zukunft." Es sei schwer verständlich, wie eine mitfühlende, prinzipientreue und hübsche Person so grausam aus der Mitte der Gesellschaft genommen werden könne. "Noch erschütternder ist, dass es passierte, als sie das tat, was sie am besten konnte: ihren Wählern zu dienen."

Brendan Cox, Ehemann von Jo Cox

"Heute beginnt für uns ein neuer Lebensabschnitt. Ein schwieriger, ein schmerzhafter, weniger glücklich, weniger liebevoll. Jo glaubte an eine bessere Welt und sie kämpfte jeden Tag ihres Lebens dafür mit einer Energie und einer Begeisterung, die die meisten Menschen auslaugen würde. Sie hätte gewollt, dass nun zwei Dinge geschehen: zum einen, dass unsere tollen Kinder mit Liebe überschüttet werden, und zweitens, dass wir nun alle zusammenstehen, um gegen den Hass zu kämpfen, der sie getötet hat. Hass kennt kein Bekenntnis, keine Rasse oder Religion. Er ist giftig. Jo würde nichts in ihrem Leben bedauern, sie kostete jeden Tag voll aus."

Ed Miliband, früherer Labour-Vorsitzender

"Mein Herz bricht, wenn ich an den Verlust von Jo Cox denke - und an Brendan und ihre Kinder. Sie war so voller Leben und Freude. Worte fühlen sich zum jetzigen Zeitpunkt hoffnungslos an."

Sarah Wollaston, Abgeordnete der Conservative Party

Grant Shapps, Generalsekretär der Conservative Party

Alan Duncan, Politiker der Conservative Party

William Hague, ehemaliger Außenminister von Großbritannien

Chris Leslie, Abgeordneter der Labour-Partei

Gabrielle Giffords, Mitglied des US House of Representatives

2011 war die Politikerin während einer Wahlveranstaltung selbst Ziel eines Anschlags gewesen. Sie überlebte einen Kopfschuss.

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