Ungeachtet der jüngsten Drohungen aus Nordkorea haben südkoreanische Truppen zusammen mit US-Einheiten ihr jährliches Großmanöver begonnen. Das Manöver beruht größtenteils auf Computersimulationen und probt den Kriegsfall zwischen Nord- und Südkorea. An der Militärübung sind 10.000 südkoreanische und 3500 US-Soldaten beteiligt.
Das nördliche Nachbarland unterbrach daraufhin eine wichtige Kommunikationsleitung zu Südkorea. Pjöngjang antworte nicht mehr, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul. Über die "Rote-Kreuz-Leitung" würden werktags normalerweise zwei Anrufe zwischen beiden Seiten erfolgen. Der 1971 eingerichtete heiße Draht wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach unterbrochen, wie die britische BBC berichtet.
Die Führung in Nordkorea teilte zudem über seine Staatsmedien mit, dass sie sich - wie vergangene Woche angedroht - ab sofort nicht mehr an das seit 60 Jahren gültige Waffenstillstandsabkommen auf der koreanischen Halbinsel gebunden fühle Die Zeit der Entscheidungsschlacht sei gekommen, hieß es in einem Artikel der offiziellen Zeitung Rodong Sinmun. Das Abkommen sei "von heute an" vollständig ungültig.
Mit dem Vertrag war 1953 der dreijährige Korea-Krieg faktisch beendet worden. Der Vertrag könne nicht einseitig aufgelöst werden, sagte Südkoreas Vize-Vereinigungsminister Kim Chung Sig laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap vor dem Parlament in Seoul.
Seit Anfang März finden bereits mehrwöchige Frühjahrsfeldübungen in Südkorea statt. Nordkorea unterstellt den USA, mit den Übungen einen Nuklearkrieg anzetteln zu wollen. Wachsenden internationalen Druck wegen seines Atomprogramms konterte das Land mit einer Erstschlagdrohung gegen die USA.