Reaktion auf kritischen UN-Bericht:Nordkorea lobt sich in eigenem Menschenrechtsbericht

Kim Jong-un

Menschenrechtsverletzungen? Nicht bei uns. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un findet, dass es in seinem Land absolut demokratisch zugeht.

(Foto: dpa)

Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Völliger Quatsch. Pjöngjang weist die Vorwürfe über Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land entschieden zurück - und veröffentlicht kurzerhand einen eigenen Bericht. In dem ist Nordkorea ein Hort der Demokratie.

  • Nordkorea stellt einen eigenen Menschenrechtbericht vor. In dem heißt es, "dass die Volksmassen echte Menschenrechte genießen".
  • Ziel der Publikation sei es, mit den "Vorurteilen und Missverständnissen" gegenüber Nordkorea aufzuräumen.
  • Der Veröffentlichung vorausgegangen war ein UN-Bericht, der Nordkorea Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen hatte.

Nordkorea veröffentlicht eigenen Menschenrechtsbericht

Das kommunistische Regime Nordkoreas hat auf internationale Vorwürfe gravierender Menschenrechtsverletzungen mit einem eigenen Bericht über seine Menschenrechtspolitik reagiert. Darin werden den USA und anderen "feindseligen Kräften" vorgeworfen, Lügen zur Menschenrechtslage in Nordkorea zu verbreiten und sich in die inneren Angelegenheiten einzumischen.

Nordkorea "hält daran fest, dass Menschenrechte staatliche Souveränität sind", heißt es in dem Bericht, der am Samstag vom Verband für Menschenrechtsstudien über die Staatsmedien veröffentlicht wurde.

Nordkorea - ein Land der Religions- und Meinungsfreiheit

In dem Bericht wird durchweg ein positives Bild der Situation im Land gezeichnet, in dem "die Volksmassen echte Menschenrechte genießen". In Nordkorea existieren demnach keine Folter und keine Sklaverei, es herrscht Religions- und Versammlungsfreiheit sowie das Recht auf freie Wahlen. Ein Ziel der Veröffentlichung sei auch, mit den "Vorurteilen und Missverständnissen" hinsichtlich der Lage in Nordkorea aufzuräumen.

UN-Bericht spricht von Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Die Publikation erfolgte gut sechs Monate nach der Vorstellung des Berichts einer UN-Untersuchungskommission, der Nordkorea Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorwarf. Darin hieß es unter anderem, Nordkorea sei ein totalitärer Staat, in dem als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen systematisch ermordet oder als Arbeitssklaven missbraucht würden. Nordkorea hatte empört auf die Vorwürfe reagiert.

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