Russland-Sanktionen:Bekommt Putin Kampfstoffe aus der deutschen Provinz?

Russland-Sanktionen: Das Bild zeigt einen Mitarbeiter in einer Anlage zur Vernichtung von Chemiewaffen in der russischen Region Kirow im Jahr 2006 und eine Aufnahme aus dem Depot einer ähnlichen Anlage in der Region Brjansk.

Das Bild zeigt einen Mitarbeiter in einer Anlage zur Vernichtung von Chemiewaffen in der russischen Region Kirow im Jahr 2006 und eine Aufnahme aus dem Depot einer ähnlichen Anlage in der Region Brjansk.

(Foto: imago; Collage: Felix Hunger)

Zollfahnder durchsuchen mehrere Firmen und Privatwohnungen im Norden und Süden des Landes. Es geht um nicht genehmigte Lieferungen hochgiftiger Chemikalien nach Russland, die auch in Kampfstoffen enthalten sind.

Von Jörg Schmitt

An diesem heiteren Augustmorgen hat der neue kalte Krieg zwischen Russland und dem Westen die niedersächsische Provinz erreicht. Genauer gesagt, ein kleines Gewerbegebiet in der beschaulichen Gemeinde Lilienthal im Kreis Osterholz nördlich von Bremen. Zwischen Baumarkt, Schlosserei, Eiergroßhandel und der Lilienthaler Tafel hat hier die Firma Riol Chemie ihren Sitz: ein schmuckloser zweigeschossiger Putzbau für die Büros, links und rechts davon zwei Lagerhallen mit Rolltoren ("Unbefugten ist der Eintritt verboten"), davor abgestellter Sperrmüll. Nichts deutet darauf hin, dass dieser Ort womöglich ein Rädchen in Wladimir Putins tödlichem Krieg gegen seine Kritiker im In- und Ausland sein könnte.

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