Von "mutwilliger Ignoranz" war die Rede, "intellektueller Armseligkeit", einer "erschreckenden Verkennung der Lage": Benedikt XVI. erntete ein verheerendes weltweites Echo auf seinen Text. Im April 2019, wenige Monate nach dem Missbrauchsgipfel im Vatikan, hatte der emeritierte Papst sich in einem Aufsatz im bayerischen Klerusblatt zur Kirche und dem Missbrauchsskandal geäußert. Heute, mit Blick auf die Aussagen von Joseph Ratzinger im Münchner Missbrauchsgutachten, lohnt es sich, diese Zeilen noch einmal zu lesen.
Benedikt XVI. über Missbrauch:Schuld sind die anderen
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Ein Aufsatz von 2019 gibt verstörende Einblicke in die Gedankenwelt von Joseph Ratzinger: Die von den 68ern erkämpfte sexuelle Freiheit sei für den Missbrauch verantwortlich - und der Teufel.
Von Bernd Kastner, Nicolas Richter und Annette Zoch
Missbrauch in der Kirche:"Der Herr Kardinal ist einverstanden"
Der emeritierte Papst beteuert, er habe als Erzbischof in München nichts über Missbrauchsfälle erfahren. Die Gutachter aber finden in den Akten viele Belege, dass Joseph Ratzinger davon gewusst haben muss.
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