Rassismus - Berlin:Prozess nach rassistischem Angriff auf Jugendliche

Rassismus - Berlin: Ein Relief über dem Eingang zum Kriminalgericht Moabit stellt die Göttin Justitia mit verbundenen Augen dar. Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild
Ein Relief über dem Eingang zum Kriminalgericht Moabit stellt die Göttin Justitia mit verbundenen Augen dar. Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Der rassistische Angriff auf eine türkischstämmige Jugendliche in Berlin-Prenzlauer Berg kommt vor Gericht. Das Amtsgericht Tiergarten hat die Anklage der Staatsanwaltschaft Berlin zugelassen, wie eine Justizsprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Prozessbeginn sei für den 16. Januar 2023 geplant. Die Anklage wirft drei Frauen und drei Männern Beleidigung, Bedrohung und gefährliche Körperverletzung vor.

Bei dem Angriff im vergangenen Februar war die damals 17-Jährige nach ihrer Schilderung von drei Frauen und drei Männern rassistisch angepöbelt, verprügelt und getreten worden. In einem Video aus dem Krankenhaus berichtete sie später teilweise weinend von dem Vorfall. Daraufhin gab es viele Reaktionen im Internet.

Die Tat hatte im Februar für großes Aufsehen gesorgt - nicht zuletzt deshalb, weil die Polizei die Ursache des Angriffs zunächst falsch dargestellt und in einer Mitteilung geschrieben hatte, Auslöser des Konflikts sei gewesen, dass die Frau keine Corona-Maske getragen habe. Auch die Deutsche Presse-Agentur hatte diese ursprüngliche Darstellung der Polizei in einer Meldung übernommen und zudem die schon in der Polizei-Mitteilung genannten Hinweise der jungen Frau auf rassistische Beleidigungen nicht erwähnt.

© dpa-infocom, dpa:221103-99-374045/2

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