Berlin:Polizei gibt Fehler bei Darstellung eines rassistischen Angriffs zu

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Die Polizei hat ihre Darstellung eines rassistischen Angriffs in Berlin mehrmals ergänzt oder geändert. (Foto: Sabine Gudath/imago images)

Eine 17-Jährige wird von mehreren Erwachsenen zusammengeschlagen. Die Polizei berichtet anfangs, es sei um eine fehlende Maske gegangen. Doch die junge Frau sagt, auf sie sei eingeprügelt worden, "weil ich Ausländerin bin".

Nach einem brutalen Angriff auf eine 17-Jährige am Wochenende in Berlin hat die Polizei einen Fehler in ihrer ersten Darstellung eingeräumt. In einer Mitteilung hatte sie zunächst geschrieben, der Streit in einer Straßenbahn habe sich daran entzündet, dass die junge Frau keine Maske trug, obwohl das im öffentlichen Nahverkehr vorgeschrieben ist. Die 17-Jährige wurde anschließend an einer Station attackiert und deshalb später in einem Krankenhaus behandelt und zur Beobachtung stationär aufgenommen. Noch am Samstagabend nahm die Polizei drei mutmaßliche Angreifer fest.

Bereits am Sonntagabend ergänzte die Polizei die erste Mitteilung und schrieb von "rassistischer Beleidigung und Körperverletzung". Das betonte auch die junge Frau in einem emotionalen Video. Anfangs habe sie noch ihre Corona-Maske getragen, bis diese kaputtgegangen sei. Es sei eigentlich um Rassismus gegangen.

Die 17-Jährige erzählte in dem fast zehn Minuten langen Video aus dem Krankenhaus zum Teil weinend von dem Angriff: "Ich wurde gestern zusammengeschlagen, weil ich Ausländerin bin." Sie sei in der Straßenbahn in Prenzlauer Berg erst von zwei Frauen und einem Mann mehrfach als "Drecksausländerin" beschimpft und angepöbelt worden. Nach dem Aussteigen sei sie festgehalten worden, sechs Männer und Frauen hätten auf sie eingeprügelt und eingetreten, ihr gegen den Kopf geschlagen, an ihren Haaren gezogen und sie rassistisch beschimpft. "Immer wieder erinnere ich mich an den Hass in ihren Augen", sagte die Jugendliche.

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Sie habe um Hilfe geschrien und gebettelt, aber trotz vieler anwesender Menschen habe ihr niemand geholfen, berichtete die junge Frau. Sie habe dann die davongehenden Täter noch mit ihrem Handy gefilmt. Mit einer Gehirnerschütterung und vielen Prellungen sei sie ins Krankenhaus gekommen.

Die Polizei erklärte am Mittwoch, die zunächst verwendeten Informationen "stammten aus den am Ort aufgenommenen Strafanzeigen, die, wie die weiteren Ermittlungen gezeigt haben, missverständlich formuliert waren". Die Auswertung von Videos habe gezeigt, dass "die Jugendliche beim Ein- und Aussteigen aus der Tram eine Mund-Nase-Bedeckung trug und diese lediglich bei dem auf die rassistischen Beleidigungen folgenden Streitgespräch mit den sechs Erwachsenen kurzfristig nach unten gezogen hatte." Die Erwachsenen hätten überwiegend keine Masken getragen.

Unter Tränen sagte die Jugendliche in dem Video, sie sei am Ende, "weil ich nicht verstehen kann, wie 2022 immer noch solche Menschen auf diesem Planeten leben können", die immer noch denken würden, "wir wären unterschiedlich wegen unserer Herkunft". Sie kritisierte auch die Medien, die von einem Angriff wegen einer fehlenden Maske berichtet hätten.

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