Süddeutsche Zeitung

Ramadan:Wie Muslime weltweit den Fastenmonat begehen

Tagsüber kein Essen und Trinken, am Abend besondere Gebete und gerne Datteln oder Süßspeisen. Bilder zu Aspekten des Lebens im Ramadan.

Der Koran wurde der Überlieferung nach im Ramadan offenbart - deswegen lesen und rezitieren viele Muslime das heilige Buch während des Fastenmonats besonders intensiv, wie hier eine Frau in der indonesischen Stadt Makassar. Im Hintergrund die 99-Kuppel-Moschee. Die Zahl bezieht sich auf die 99 verschiedenen Namen für Allah, die sich im Koran finden.

Im Fastenmonat Ramadan gehören für viele Muslime nach dem Nachtgebet Tarāwīh-Gebete zum täglichen Ritual. Dabei werden auch Verse aus dem Koran zitiert. Wegen der Corona-Pandemie halten die Gläubigen an der Kaaba der Großen Moschee in Mekka derzeit einen großen Abstand zueinander ein.

Vor der Blauen Moschee in Istanbul nehmen einige Gläubige am ersten Tag im Ramadan das Iftār ein, das besondere Abendmahl, welches während des Fastenmonats erst nach Sonnenuntergang stattfindet. Wegen der Corona-Pandemie sind in der Türkei Restaurants und Cafés geschlossen, die Ausgangssperre wurde auf 19 Uhr vorgezogen - eine Dreiviertelstunde vor Sonnenuntergang.

In einer Moschee in Jakarta, Indonesien, liest eine Gläubige im Koran, während sie auf den ersten Sonnenuntergang im Ramadan wartet. Sobald es dunkel ist, wird sie ihr Fasten unterbrechen.

Im Imam-Ali-Observatorium in Qom beobachtet ein iranischer Geistlicher den Himmel. Der Ramadan beginnt wie alle anderen Monate des islamischen Kalenders mit dem Auftauchen der Sichel des Neumondes - der "Geburt des neuen Mondes" - und endet mit dem darauffolgenden Neumond. Deswegen ist die Mondsichel ein beliebtes Symbol für Ramadan-Dekorationen.

In Ägyptens Hauptstadt Kairo wird bei Sonnenuntergang erstmals seit fast 30 Jahren wieder eine Kanone abgefeuert. Der Brauch, der auch in anderen muslimischen Ländern üblich ist, signalisiert den Gläubigen, dass sie das Fasten brechen dürfen. In den meisten Ländern hat der Ramadan am 13. April begonnen. Praktizierende Muslime verzichten vom Morgengrauen bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex.

Mit einer Trommel weckt diese Frau vor Sonnenaufgang die Menschen im Viertel Maadi in Kairo die Gläubigen zum Sahur, dem Frühstück im Morgengrauen, bevor das tägliche Fasten beginnt.

An der Jogokariyan-Moschee im indonesischen Yogyakarta nehmen Muslime nach Sonnenuntergang Essen entgegen. Bedürftigen ein Iftar-Mahl zu bereiten, sehen viele wohlhabende Gläubige als Pflicht. Bankette werden in den Straßen der Großstädte oder in den Moscheen aufgebaut - sind vielerorts dieses Jahr aber wegen der Corona-Pandemie verboten.

Eine Palästinenserin in Gaza-Stadt stellt Ramadan-Laternen mit Kerzenlicht her. Mit diesen traditionellen "Fanous", die ursprünglich aus Ägypten stammen, schmücken viele Muslime weltweit während des Fastenmonats Häuser und Straßen.

Viele Gläubige brechen das Fasten mit einer ungeraden Zahl von getrockneten Datteln, wie es der Überlieferung nach schon der Prophet Mohammed getan haben soll. Tatsächlich ist es eine gute Idee, den Iftar mit diesem Obst zu beginnen, das hier ein Händler in Sanaa im Jemen anbietet: Datteln sind süß, bekömmlich und gesund.

In Sidon im Libanon sucht diese Frau auf dem Markt nach Dekoration, mit der sie ihr Heim zum Fastenmonat schmücken will.

In Prayagraj in Uttar Pradesh, Indien, bereitet ein Arbeiter Fadennudeln vor, die für den Ramadan zu Süßspeisen verarbeitet werden. Während tagsüber Enthaltsamkeit geboten ist, werden nachts spezielle, oft nur im Ramadan hergestellt Süßigkeiten verzehrt - und oft nicht in geringen Mengen.

An einer Hauptstraße von von Shubra, einem Kairoer Viertel mit großer christlicher Gemeinde, wird der Beginn des Ramadan mit einer Kombination aus islamischem Halbmond und christlichem Kreuz begrüßt. Der Ramadan ist auch der Monat des Friedens und der Besinnung.

Kurz vor Beginn des Ramadan werden in Kabul, Afghanistan, Süßigkeiten hergestellt. Während tagsüber gefastet wird, ist es nach Sonnenuntergang erlaubt, zu essen so viel man will. Auch Süßes.

Ein Verkäufer in den Straßen der syrischen Hauptstadt Damaskus wartet auf Kundschaft, die sich nach dem täglichen Fasten mit Gebäck belohnt.

Auch dieser Straßenverkäufer in der Altstadt von Hebron im Westjordanland bietet eine große Auswahl von Süßigkeiten an.

Zu den Vorbereitungen auf den Besuch der Moscheen während des Ramadan gehört in Peschawar, Pakistan, dieses Jahr auch die Desinfektion der Gebäude.

Muslimische Gläubige versammeln sich in einer Moschee im indischen Srinagar, um am ersten Tag des Ramadan gemeinsam zu beten - in einer vorgeschriebenen Dinstanz zum Nachbarn.

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