Rätsel der Woche:Wie lässt sich Antisemitismus definieren?

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Die Bundesregierung übernimmt eine neue Erklärung des viel debattierten Begriffs.

Von Matthias Drobinski

Wer ist ein Antisemit und wo beginnt sein Antisemitismus? Die Frage ist einfach und schwierig zu beantworten. Klar, ein Antisemit ist, wer Juden als Gottesmörder beschimpft, ihnen kollektive Raffgier unterstellt, sie der Weltverschwörung bezichtigt und des Weltherrschaftsstrebens; wer wie die Rassisten des 19. und 20. Jahrhunderts Juden als genetisch minderwertig beschreibt. Aber was ist mit jenen Graubereichen, in denen Abwertung und Vorurteil nicht so einfach zu erkennen sind? Wenn einer sagt, die Juden würden den Deutschen einen "Schuldkult" aufdrücken? Oder ihre Lobbyarbeit würde Kritik an ihnen unmöglich machen? Was ist, wenn einer sagt, die Israelis würden heute mit den Palästinensern umgehen wie einst die Nazis mit den Juden? Gerade in der Debatte über den Nahostkonflikt ist strittig, wo das judenfeindliche Stereotyp beginnt.

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