Rätsel der Woche:Warum wollen die USA Zölle auf Flammenwerfer?

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Auf 1300 Güter aus China sollen Einfuhrabgaben entfallen. Darunter auch Produkte, bei denen das skurril wirkt. Jedenfalls auf den ersten Blick.

Von Claus Hulverscheidt und Nicolas Richter

Die US-Regierung hat in dieser Woche eine Liste mit 1300 Gütern aus China veröffentlicht, auf die künftig amerikanische Zölle anfallen könnten. Die Liste aus dem Büro des Handelsbeauftragten (Office of the United States Trade Representative) besteht aus einer Ansammlung von Produkten, die auf den ersten Blick so heterogen wie skurril wirkt. So stehen dort zum Beispiel künstliche Zähne, Buchbinde-Maschinen oder auch Flammenwerfer. Warum also will US-Präsident Donald Trump den Verkauf von Flammenwerfern erschweren?

Die Regierung hat zu dieser Frage keine präzise Antwort geliefert, aber die Erklärung dürfte sich aus dem Kontext ergeben. So ist die Liste das Ergebnis einer Untersuchung durch den Handelsbeauftragten zu der Frage, ob China das geistige Eigentum von Amerikanern geklaut hat. Demnach dürfen US-Firmen nur in China operieren, wenn sie gegenüber chinesischen Unternehmen technische Geheimnisse offenlegen. Die chinesischen Güter, die jetzt von Washington mit Strafzöllen belegt werden, stammen denn auch aus der Luft- und Raumfahrt oder Maschinentechnik. Aufgeführt werden zum Beispiel Flugzeugteile, Fertigungsmaschinen, medizinische Geräte.

Die Flammenwerfer erscheinen auf der Liste unter Punkt 93012000 neben Raketen- und Granatwerfern oder Torpedorohren. Demnach hat es der Handelsbeauftragte nicht so sehr auf den Flammenwerfer an sich abgesehen, sondern schlicht auf eine bestimmte Gattung militärischer Geräte. Im Februar haben die USA Flammenwerfer im Wert von gut 50 000 Dollar importiert. Zwar darf das US-Militär sie eigentlich nicht mehr verwenden, doch immerhin sind sie unter Normalbürgern beliebt: Der Unternehmer Elon Musk will gerade 20 000 Stück davon verkauft haben. Ob solches Spielzeug für Erwachsene von möglichen Zöllen erfasst wäre, ist unklar.

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