Radikalenerlass:Das große Schweigen der SPD

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Gabriele Sprigath war Mitglied in der Deutschen Kommunistischen Partei, 1979 wurde ihr deshalb eine Professur in Braunschweig verweigert. Und heute? Wartet sie noch immer auf Entschädigung. (Foto: Catherina Hess)

Wer vor 50 Jahren Beamter werden wollte, wurde ausgefragt, überwacht, bespitzelt - aus Angst vor Linksextremen. Ein Gespräch mit Gabriele Sprigath über die Opfer des Radikalenerlasses und darüber, was bleibt.

Von Willi Winkler, München

Wer hätte gedacht, dass sie bereits eine harmlose Frage an die schlimmste Situation ihres Lebens erinnert? Aber allein der Name ihres Geburtsorts genügt, um die Erinnerung an die Anhörung heraufzubeschwören. Für Gabriele Sprigath war es der "reine Psychoterror". "Wie lange haben Sie in der DDR gelebt?", wurde sie angeherrscht. Sprigath konnte schlecht bestreiten, dass sie in Eisleben zur Welt gekommen war, einem historisch nicht ganz unbedeutenden Ort, der mittlerweile auf dem Staatsgebiet der damaligen DDR lag, aber doch nicht 1940, als sie geboren wurde. Für den Gesinnungsprüfer aus der niedersächsischen Staatskanzlei war sie damit als Verfassungsfeindin überführt.

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