Corona-Proteste:Den Wurzeln der "Querdenker" auf der Spur

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Die selbsternannten Apostel Willy Sophus Ackermann (links) und Gusto Gräser (rechts am Baum sitzend) im Sommer 1929. (Foto: Ullstein Bild/Picture Alliance)

Schon vor 100 Jahren predigten selbsternannte Apostel neue Lebensweisen - was lässt sich von ihnen über die heutige "Querdenken"-Bewegung lernen? Steffen Greiner hat nach historischen Verbindungen gesucht und Erhellendes zutage gefördert. Einem Problem entkommt er aber nicht.

Von Michaela Schwinn

"Ihr stinkenden Gräber, Ihr modernden Arschhaufen, Ihr verkörperten Sauställe. Gehet in Euch - Schämet Euch!" So polterte Louis Haeusser, als ihn das Landgericht Frankenthal wegen auffälligen Verhaltens auf der Straße belangen wollte. Und auffällig war an Haeusser vieles: der Rauschebart, die Predigerkutte, der leicht wirre, aber durchdringende Blick, wenn er als selbsternannter Heiland seine Reden schwang. Ludwig Haeusser, genannt Louis, 1881 geboren als Sohn eines cholerischen schwäbischen Weinbauern, suchte als Jugendlicher schnell das Weite. In Frankreich und der Schweiz kam er durch illegale Wettbüros und Sekthandel zu Reichtum.

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