Vier Monate nach dem Putschversuch in der Türkei haben mehrere türkische Soldaten des Zentralkommandos der Nato-Luftstreitkräfte im pfälzischen Ramstein in Deutschland um Asyl gebeten. Zu den etwa 500 Soldaten, die dort stationiert sind, gehören nach Angaben eines Nato-Sprechers etwa 30 Türken. Wie viele türkische Soldaten genau Asyl beantragt haben, sagte der Landrat des Kreises Kaiserslautern, Paul Junker (CDU), am Mittwoch nicht. Auch von Familienangehörigen der Soldaten seien Asylanträge eingegangen. "Wir haben Asylanträge von mehr als einer türkischen Familie bekommen", sagte Junker.
Zu den Gründen der Antragsteller erklärte er nur: "Wir können es uns alle denken, aber ich sage Ihnen dazu nichts weiter." Auch zum Aufenthaltsort der Soldaten und ihrer Angehörigen machte er keine Angaben. Die Anfang November gestellten Anträge seien an die Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Trier weitergeleitet worden.
Verlegung in die Türkei stand offenbar kurz bevor
Der SWR hatte als Erster unter Berufung auf die Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Kaiserslautern, Gudrun Heß-Schmidt (CDU), von dem Fall berichtet. Es handele sich um Soldaten, die in Kürze wieder zurück in die Türkei verlegt werden sollten. Nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli waren in der Türkei unter anderem auch Tausende Soldaten festgenommen worden.
Das rheinland-pfälzische Integrationsministerium in Mainz wollte sich zu dem Fall nicht näher äußern. "Wir machen generell aus Gründen der Sicherheit und des Schutzes der Persönlichkeitsrechte keine Angaben zu Anfragen, die Einzelpersonen im Asylverfahren betreffen", sagte eine Sprecherin.