Putin zum Fall Skripal:"Wir wissen, wer sie sind"

Fall Skripal: Tatverdächtige in Salisbury

Die beiden Verdächtigen Alexander P. und Ruslan B. auf Bildern einer Überwachungskamera am Bahnhof von Salisbury

(Foto: AP)
  • Nach Angaben des russischen Präsidenten haben die russischen Behörden die Verdächtigen im Fall Skripal gefunden.
  • Es handle sich bei ihnen um "Zivilisten", an denen es nichts Ungewöhnliches oder Kriminelles gebe.
  • Er forderte sie auf, sich bei den Medien zu melden und ihre Version der Geschichte zu erzählen.

Russland kennt nach Angaben von Präsident Wladimir Putin die beiden von Großbritannien genannten Verdächtigen im Fall Skripal. Putin erklärte am Mittwoch auf dem Eastern Economic Forum in Wladiwostok, die russischen Behörden wüssten, wer die Männer seien. An ihnen sei "nichts Besonderes oder Kriminelles".

Auf Nachfrage des Moderators der Veranstaltung sagte Putin weiter, es handle sich bei den Personen nicht um Militärangehörige, sondern um Zivilisten. Er forderte die Männer auf, die Medien zu kontaktieren und ihre Version der Geschichte zu erzählen. "Das wäre das Beste für alle", sagte Putin.

Die Skripals wurden mit einem in Russland entwickelten Nervengift angegriffen

Großbritannien hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, bei den Verdächtigen handele es sich um Alexander P. und Ruslan B. Ihnen werde Verschwörung und Mordversuch vorgeworfen. Premierministerin Theresa May sagte, die Verdächtigen seien Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU.

Der ehemalige Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter waren am 4. März mit dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok angegriffen worden und überlebten nach wochenlangem Krankenhausaufenthalt. Russland bestreitet jede Verwicklung in die Tat. Der Fall zog einen heftigen diplomatischen Streit nach sich, in dessen Verlauf westliche Staaten Hunderte russische Vertreter auswiesen, was Moskau zu entsprechenden Gegenmaßnahmen veranlasste.

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