Ex-Präsident von Katalonien:Puigdemont soll wieder in Belgien sein

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Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont soll Spanien wieder verlassen haben. (Foto: Nacho Doce/Reuters)

Nach seinem Kurzauftritt in Barcelona hat der per Haftbefehl gesuchte katalanische Separatist Spanien offenbar wieder verlassen. Das zumindest sagt ein Parteifreund.

Der ehemalige Regionalpräsident Kataloniens, Carles Puigdemont, hat sich offenbar nach seinem kurzen Besuch am Donnerstag in Barcelona schon wieder Richtung Belgien abgesetzt. Das teilte Jordi Turull mit, der Generalsekretär seiner Partei Junts. Der Plan des per Haftbefehl gesuchten katalanischen Separatistenführers sei, weiterhin von Waterloo aus zu arbeiten, sagte Turull dem katalanischen Radiosender RAC1. Puigdemont sei schon seit Dienstagabend in Barcelona gewesen.

Die katalanische Polizei wollte sich bei einer Pressekonferenz zu der gescheiterten Festnahme Puigdemonts äußern. Zuvor hatte schon Puigdemonts Rechtsanwalt Gonzalo Boye betont, sein Mandant befinde sich wieder außerhalb Spaniens.

Puigdemont hatte seit seiner Flucht ins Ausland am 30. Oktober 2017 nach der von ihm betriebenen gescheiterten Abspaltung Kataloniens von Spanien die meiste Zeit in Belgien gelebt. Zuletzt hatte er sich auch zeitweise in Südfrankreich aufgehalten.

Während die spanische Polizei weiterhin nach Puigdemont fahndete, schrieb der katalanische Liedermacher und Chef der separatistischen Bürgerbewegung ANC, Lluís Llach, auf der Plattform X, Puigdemont habe ihn gebeten mitzuteilen, er sei „gesund, sicher und vor allem frei“.

Puigdemonts Rechtsanwalt Boye hatte sich bereits am Vorabend über die Aufregung geäußert. Zur Rückkehr seines Mandanten aus fast sieben Jahren Exil nach Barcelona, seiner kurzen Kampfrede vor Tausenden Anhängern und seinem anschließenden Verschwinden unter den Augen der Presse und der Polizei sagte er Journalisten: „Er hat seine politische Arbeit erledigt und ist nach getaner Arbeit nach Hause gegangen, wie das jeder tut.“ Auf jeden Fall werde sich Puigdemont „niemals stellen“.

Obwohl es inzwischen eine Amnestie für Separatisten gibt, besteht immer noch ein Haftbefehl gegen Puigdemont, dem der Ermittlungsrichter Pablo Llarena vorwirft, sich 2017 persönlich bereichert zu haben. Dieses Delikt ist von der Amnestie ausgenommen. Llarena fordert nun eine Erklärung der Polizei und der Regierung in Barcelona, wie Puigdemont entkommen konnte.

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