Psychologie:Gefährliche Einigkeit

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Der Gehörnte im Kapitol: Der 6. Januar 2021 wird sich ins Gedächtnis aller Amerikaner einbrennen. (Foto: Manuel Balce Ceneta/dpa)

Hohe Übereinstimmung in moralischen Fragen kann Gruppen radikalisieren. Warum eine Vielfalt an ethischen Überzeugungen wichtig ist.

Von Sebastian Herrmann

Vielfalt zählt in großen Kreisen zu den heiligen Werten. Die Idee ist ja auch großartig: Egal, wer du bist, woher du kommst, wie du aussiehst, wir respektieren einander und gestalten gemeinsam auf Augenhöhe Gegenwart und Zukunft. Nun gibt es da ein Problem: Vielfalt bezieht sich oft auf Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe oder andere unveränderbare Merkmale - nicht aber auf Meinungen und vor allem moralische Überzeugungen. Mit Blick etwa auf manche US-Universitäten ließe sich über diese Auslegung von Diversität plakativ sagen: Die Studenten dort mögen sehr unterschiedlich aussehen, teilen aber oft dieselben Haltungen. Wer dort abweichende, etwa konservative Meinungen äußert, muss sich warm anziehen: Es herrscht großer Konformitätsdruck.

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