Prozess wegen Steuerhinterziehung:Ex-Geheimagent Mauss kündigt Millionenzahlung ans Finanzamt an

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Werner Mauss, hier beim Prozessauftakt im September, will zahlen - aber keine Schuld eingestehen. (Foto: Sascha Steinbach/Getty)

Fast neun Millionen Euro will Werner Mauss zahlen. Den Vorwurf der Steuerhinterziehung bestreitet der Angeklagte aber weiterhin.

Im Steuerprozess gegen Werner Mauss hat der frühere Geheimagent überraschend eine Millionenzahlung an den Fiskus bekanntgegeben. Er werde dem Finanzamt Essen etwa 8,7 Millionen Euro überweisen, kündigte Mauss in einer E-Mail an das Landgericht Bochum an, die am Montag im Prozess verlesen wurde. Das Geld solle dort spätestens im Januar eingehen.

Zugleich bestreitet der 76-Jährige weiter, überhaupt Steuern hinterzogen zu haben. In der Mail an das Gericht heißt es, dass die Zahlung "ohne Anerkennung einer Rechtspflicht" erfolge. Da Mauss Ende 2012 bereits eine Abschlagszahlung von vier Millionen Euro gezahlt hat, wäre die von ihm bestrittene Steuerschuld bis einschließlich 2011 getilgt. Insgesamt legt ihm die Staatsanwaltschaft zur Last, in den Jahren 2002 bis 2013 15,2 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.

Mauss selbst erklärte den Richtern die Zahlung am Montag so: "Ich möchte, dass Sie sehen, dass ich alles ernst nehme, was hier passiert." Weitere Erklärungen zu der Überweisung sollen nach Angaben seiner Verteidiger erst nach der für den 9. Januar geplanten Vernehmung des früheren Staatsministers im Kanzleramt, Bernd Schmidbauer (CDU), erfolgen.

Mauss verweist auf einen Banker

Mauss wird vorgeworfen, unter einem Decknamen Millionen im Ausland versteckt und die Gewinne nicht versteuert zu haben. Der 76-Jährige bestreitet die Vermögenswerte an sich nicht, sagt aber, es sei nicht sein Geld. Es handele sich um treuhänderisch verwaltetes Geld, das ihm Auftraggeber bereits 1984 für seine Agententätigkeit zur Verfügung gestellt hätten.

Dies könne unter anderem ein hochrangiger Mitarbeiter der UBS-Bank bezeugen, der damals in Panama stationiert gewesen sei. Ein offizieller Antrag zur Vernehmung des möglichen Zeugen wurde allerdings noch nicht gestellt.

© SZ vom 20.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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