Der frühere irakische Vize-Regierungschef Tarik Asis ist zum Tode verurteilt worden. Wie das irakische Fernsehen berichtete, verhängte der Oberste Gerichtshof des Landes die Höchststrafe.
Im Ausland galt Tarik Asis, Außenminister zur Zeit des Golfkriegs, als freundliche Stimme des Irak.
(Foto: AFP)Das Gericht habe Asis der Verfolgung von Schiiten während der Herrschaft von Saddam Hussein für schuldig befunden und seinen Tod durch den Strang angeordnet. Das Sondertribunal für die Verbrechen des Regimes von Ex-Diktator Saddam Hussein hatte Asis vorgeworfen, an der Verfolgung von Mitgliedern religiöser Parteien beteiligt gewesen zu sein. Er soll so zum Beispiel gegen Anhänger der Dawa-Partei vorgegangen sein, in der auch Ministerpräsident Nuri al-Maliki Mitglied ist.
Asis, der gesundheitlich angeschlagen sein soll, war im Juli von den USA den irakischen Behörden übergeben worden. Schon im März 2003 hatte sich der Ex-Diplomat den US-Truppen gestellt.
Unabhängig von dem aktuellen Richterspruch war der frühere Außen- und Informationsminister Saddam Husseins in zwei anderen Prozessen, in denen es um seine Rolle bei der Hinrichtung von irakischen Händlern und bei der Vertreibung der Kurden ging, bereits zu insgesamt 22 Jahren Haft verurteilt worden.
Während seiner Zeit im Außenamt galt Asis, der das einzige Kabinettsmitglied christlichen Glaubens war, als "freundliches Gesicht des Irak". Damit bildete er eine Art Gegenpol zu Saddam Hussein, der in seinen Reden zu außenpolitischen Fragen fast immer aggressiv und unversöhnlich geklungen hatte. Zeitgleich mit Asis wurden laut einem Bericht der irakischen Agentur Sumeria News verhängte das Gericht gegen Saddam Husseins ehemaligen Privatsekretär Abdulhamid Hammud und Ex-Innenminister Saadun Schakir ebenfalls die Todesstrafe.