"Tag der allgemeinen Empörung"
Mehr als 10 000 Menschen haben vor dem Parlament in Budapest gegen die rechts-konservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán demonstriert. Zum "Tag der allgemeinen Empörung" hatten Initiativen in sozialen Netzwerken aufgerufen.
Redner prangerten bei der Kundgebung am Montagabend die Korruption unter der Regierung Orbán an und verlangten den Rücktritt der Chefin der Steuerbehörde, Ildiko Vida. Die oberste Finanzbeamtin des Landes war von den USA wegen Korruptionsverdachts mit einem Einreiseverbot belegt worden.
"Orban, hau ab!"
Die Demonstranten skandierten "Orbán, hau ab!". Auch in mehreren Provinzstädten gingen zur gleichen Zeit Medienberichten zufolge mehrere tausend Menschen auf die Straße. Die US-Botschaft in Budapest hatte im Vormonat bekanntgegeben, dass mindestens sechs Regierungsoffizielle und regierungsnahe Geschäftsleute nicht in die USA einreisen dürfen.
Sie stünden unter dem Verdacht, sich an Korruption zum Schaden amerikanischer Unternehmen beteiligt oder diese begünstigt zu haben. Die Amerikaner nannten keine Namen. Vida ist bisher die einzige Betroffene, die zugab, auf der Schwarzen Liste der Amerikaner zu stehen.
Bereits vor einer Woche hatten sich tausende Ungarn zusammengefunden, um gegen die Regierung zu demonstrieren.