Proteste in Tunesien:Junger Tunesier stirbt nach Selbstverbrennung

Ein junger Verkäufer in Tunesien, der sich aus Protest gegen seine Lage selbst angezündet hatte, ist am Mittwoch seinen Brandverletzungen erlegen.

Ein junger Verkäufer in Tunesien, der sich aus Protest gegen seine Lage selbst angezündet hatte, ist am Mittwoch seinen Brandverletzungen erlegen. Der 27-Jährige sei an seinen schweren Verbrennungen gestorben, sagte der Leiter des Krankenhauses, in das der Mann eingeliefert worden war.

Der junge Mann, ein Zigarettenverkäufer, hatte sich am Dienstag auf der zentralen Habib-Bourguiba-Allee in der Hauptstadt Tunis selbst angezündet, um damit auf die aussichtslose Lage vieler arbeitsloser Jugendlicher aufmerksam zu machen. Nach der aktuellen Selbstverbrennung drohen in dem nordafrikanischen Land neue Unruhen.

Die Allee war einer der Hauptschauplätze der tunesischen Rebellion, die am 17. Dezember 2010 ebenfalls mit der Selbstanzündung eines jungen Mannes begonnen hatte. Zwei Jahre nach dem Aufstand, der zum Sturz des damaligen Staatschefs Zine al-Abidine Ben Ali geführt hatte, sind Armut und Arbeitslosigkeit in Tunesien noch immer weit verbreitet.

Das Land steckt derzeit außerdem in einer schweren politischen Krise, nachdem Anfang Februar der Oppositionspolitiker Chokri Belaid ermordet worden war. Das tunesische Parlament hat dem neuen Kabinett unter Führung des Islamisten Ali Larayedh am Mittwoch das Vertrauen ausgesprochen. Die neue Regierung erhielt die Stimmen von 139 Abgeordneten und damit 30 mehr als die benötigte absolute Mehrheit.

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