Proteste in Istanbul:Mehrere Verletzte nach Einsatz von Wasserwerfern

Anti-government protesters run from water cannons fired by riot police in Istanbul

Istiklal-Straße in Istanbul: Wasserwerfer gegen Demonstranten

(Foto: REUTERS)

Die Proteste gegen die türkische Regierung halten an. Erneut hat die Polizei in Istanbul Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Mindestens zehn Menschen wurden verletzt, Dutzende festgenommen.

Bei neuen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in Istanbul sind mindestens zehn Menschen verletzt und Dutzende weitere festgenommen worden. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein. Zentrum der Ausschreitungen war die Istiklal-Straße und angrenzende Straßen in der Nähe des Taksim-Platzes. Unter den Verletzten waren auch drei Journalisten.

Rund 300 Demonstranten hatten sich am frühen Samstagabend auf der Istiklal versammelt. Zu dem Protest hatten mehrere Organisationen aufgerufen. Die Menge skandierte Parolen wie "Gemeinsam gegen Faschismus" und "Das ist keine Revolte, das ist eine Bewegung für unsere Freiheiten". Der Taksim-Platz und der Gezi-Park waren am Samstag für die Öffentlichkeit gesperrt.

Vom Gezi-Park am Rande des Taksim-Platzes waren im Juni die Proteste ausgegangen, die über Wochen Hunderttausende Menschen gegen die islamisch-konservative Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan auf die Straße trieben. Die Proteste richteten sich zunächst nur gegen ein umstrittenes Stadtbauprojekt, dem der Park zum Opfer fallen sollte, wendeten sich angesichts des brutalen Polizei-Einsatzes und der unnachgiebigen Reaktion Erdogans bald aber auch gegen die Regierung. Fünf Menschen wurden bei den Unruhen getötet und mehr als 8000 verletzt.

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