Proteste in Frankreich:Paris im Schockzustand

Ein beschmierter Triumphbogen, ausgebrannte Autos, geplünderte Geschäfte: Am Tag nach den Krawallen zeigt sich die französische Hauptstadt erschüttert von den schwersten Ausschreitungen seit Jahren.

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A vandalized car is seen the morning after clashes with protesters wearing yellow vests, a symbol of a French drivers' protest against higher diesel taxes, in Paris

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Paris, einen Tag nach den Krawallen: Ein Auto, besprüht mit einer die Polizei beleidigenden Abkürzung, liegt ausgebrannt in der Innenstadt. Die Proteste gegen die Politik vom Präsident Emmanuel Macron waren am Samstag in massive Gewalt umgeschlagen: Fenster wurden eingeschlagen, Geschäfte geplündert und Autos angezündet. Bei den schwersten Ausschreitungen seit Jahren in Frankreich wurden am Samstag mehr als 100 Menschen verletzt, mehr als 400 wurden festgenommen.

France's 'Yellow Vest' Protesters Return to Champs-Elysees

Quelle: Veronique de Viguerie/Getty Images

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Nicht nur rund um den Triumphbogen (hier in einer Wolke aus Tränengas im Bild) kam es zu chaotischen Szenen, als Protestierende und Polizei aufeinandertrafen. Etwa 5000 Polizisten waren in der Hauptstadt im Einsatz und gingen mit Wasserwerfern und Tränengas vor. Insgesamt haben sich am dritten landesweiten Aktionstag der "Gelbwesten" nach Angaben des Innenministeriums landesweit etwa 75 000 Menschen beteiligt.

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Quelle: AP

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Bei den Ausschreitungen wurde auch eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, der Triumphbogen, mit Graffiti beschmiert und im Inneren verwüstet. Am Sonntagvormittag sind Arbeiter damit beschäftigt, die Schriftzüge (in der Mitte etwa: "Die Gelbwesten werden triumphieren") zu entfernen. Längst richtet sich die Wut der Demonstranten nicht mehr nur gegen die Erhöhung der Benzinpreise, sondern gegen hohe Lebenshaltungskosten, niedrige Löhne und Renten und ganz grundsätzlich gegen die Reformpolitik der französischen Regierung.

A yellow vest hangs inside a vandalized store front the morning after clashes with protesters wearing yellow vests, a symbol of a French drivers' protest against higher diesel taxes, in Paris

Quelle: REUTERS

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In einem geplünderten Geschäft hängt als Symbol der Proteste eine gelbe Warnweste. Die Warnwesten, wie sie Autofahrer an Unfallstellen tragen müssen, wurden zum Erkennungszeichen der Demonstranten, die ursprünglich gegen die höheren Spritpreise auf die Straße gingen.

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Quelle: AFP

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Vermummte setzten Dutzende Autos und Geschäfte in Brand und randalierten mit Äxten und Metallstangen in der Pariser Innenstadt. Die Regierung zeigte sich schockiert vom Ausmaß der Gewalt. Präsident Macron, Ministerpräsident Edouard Philippe und Innenminister Christophe Castaner wollen heute über das weitere Vorgehen beraten, auch eine Verhängung des Ausnahmezustands ist im Gespräch.

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Quelle: AP

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Präsident Macron suchte am Sonntag nach seiner Rückkehr vom G20-Gipfel umgehend den Arc du Triomphe auf und das Grab des unbekannten Soldaten, in dessen Umkreis es ebenfalls zu Ausschreitungen kam. Hier verschaffen sich Macron (3. v. l.), Innenminister Castaner (M.) und Polizeichef Michel Delpuech (r.) ein Bild von der Lage.

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Quelle: AP

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Schockiert begutachtet eine Frau ein Autowrack unweit des Arc de Triomphe. Auch in anderen Teilen des Landes kam es zu Ausschreitungen, etwa in Marseille, Bordeaux, Tours und Saint-Étienne. Bei Narbonne wurde eine Mautstelle der Autobahn angezündet. Auf der A6 nördlich von Lyon legten rund hundert "Gelbwesten" den Verkehr lahm. Insgesamt sinkt die Zahl der Teilnehmer an den Protestaktionen allerdings.

© SZ.de/dpa/AFP/sebi/hach
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