Süddeutsche Zeitung

Proteste im Jemen - in Bildern:Die Wut der Massen

Proteste auf dem Platz des Wandels: Seit Wochen fordern die Demonstranten in der jemenitischen Haupstadt Sanaa nach dem Vorbild anderer arabischer Länder den Rücktritt von Präsident Salih. Die Bilder.

Tausende Anhänger der Opposition im Jemen campieren seit fast vier Wochen auf dem Tagheer-Platz im Zentrum der Hauptstadt Sanaa. Zu Deutsch: Platz des Wandels. Jetzt zeigen die Proteste Wirkung: Präsident Ali Abdullah Salih hat angekündigt, zum Jahresende zurückzutreten.

Ob den Demonstranten das ausreichen wird, ist offen: Sie fordern den sofortigen Rücktritt des 69-jährigen Salihs. Der warnt unterdessen vor einem blutigen Bürgerkrieg, sollten oppositionelle Kräfte versuchen, durch einen Staatsstreich an die Macht zu kommen.

Salih schlägt Hass aus der Bevölkerung entgegen. Befeuert wurden die Proteste durch das Massaker am vergangenen Freitag, als regierungstreue Beamte auf dem Tagheer-Platz in Sanaa 52 Demonstranten erschossen und mehr als hundert Menschen verletzt wurden.

Es sind insbesondere die Jugendlichen, die nach dem Vorbild der Proteste in den anderen arabischen Ländern auch im Jemen auf die Straße gehen.

Sogar die Kleinsten protestieren mit jemenitischer Flagge in der Hand auf dem Tagheer-Platz.

Das Victory-Zeichen ist wie in Libyen zum Zeichen des Aufstands geworden.

Nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Arabija quittierten Dutzende Offiziere der Armee und des Innenministeriums den Dienst.

Die Soldaten schließen sich wie hier in der Haupttadt Sanaa den Demonstranten an.

Durch die Unterstützung der hochrangigen Militärs fühlen sich die Regierungsgegner im Aufwind. Die Machtbasis von Präsident Salih bröckelt immer mehr - ob er sich bis zum Jahresende halten kann, ist unklar.

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