Proteste:Gelbfieber in Frankreich

89 000 Polizisten rund um die "Gelbwesten"-Proteste im Einsatz. Sie sollen Randale verhindern. Es kommt zu Festnahmen, an den Champs-Élysées liegt Tränengas in der Luft.

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Frankreich hatte vor diesem Tag gezittert. Die Protest-Gemeinschaft der sogenannten "Gilets jaunes" - der Gelbwesten - hatte neue Demonstration gegen die Politik des Präsidenten Emmanuel Macron angekündigt. Würde es wie vor einer Woche zu heftigen Randalen kommen?

Am Vormittag versammelten sich mehrere tausend Menschen in den Westen mit gelber Signalfarbe, auch im Umfeld der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées. Dort setzte die Polizei vereinzelt Tränengas ein. Vor allem auf und rund um den berühmten Boulevard war es an den vergangenen zwei Wochenenden zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Proteste in Frankreich

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Um erneute Krawalle bei den Protesten wie vor einer Woche zu verhindern, haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärft. Schon am frühen Vormittag meldeten sie 514 Festnahmen, von denen 272 in Polizeigewahrsam kamen.

Proteste in Frankreich

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Etwa 8000 Polizisten sind in Paris im Einsatz. Zahlreiche beliebte Touristen-Ziele wie der Eiffelturm blieben geschlossen, ebenso wie auch viele Geschäfte. Insgesamt sind im ganzen Land 89.000 Polizisten und Ordnungskräfte im Einsatz. Die Regierung werde alles tun, damit es keine Gewalt gebe, sagte Ministerpräsident Edouard Philippe.

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Während es in der Innenstadt zu Scharmützeln kam, blockierten mehrere hundert Demonstranten am Samstagmorgen zeitweise die wichtige Ringautobahn Périphérique. Es kam zu massiven Verkehrsberhinderungen. Die Polizei löste die Blockade auf.

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Die Proteste wurden Mitte November von den Plänen Präsident Emmanuel Macrons ausgelöst, die Kraftstoffsteuern anzuheben. Für Pendler bedeutet das eine Erhöhung ihrer monatlichen Kosten. Inzwischen hat die Regierung die Entscheidung zurückgenommen, dennoch gehen die Proteste in Frankreich weiter.

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Es geht nun um Grundsätzliches: Manche fordern den Austritt aus der Europäischen Union, den sogenannten Frexit".

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Innenminister Christophe Castaner habe die Sicherheitskräfte angewiesen, nach den Krawallen der Vorwoche ihre Strategie anzupassen, sagte eine Sprecherin der Polizei im Sender France Inter. "Die Idee für uns ist wirklich, die friedlichen Demonstranten (...) von anderen, möglicherweise feindseligeren Demonstranten, Plünderern und Randalierern zu trennen."

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In Paris zeigten sich die Beamten wehrhaft und mit teilweise bedrohlichem Equipment: hier ein Hartgummiballgeschoss.

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Auch in anderen Landesteilen gab es wieder Proteste. Hier ein Demonstrant nahe des Flughafenes der westfranzösischen Stadt Nantes.

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Gelbwesten an der Autobahn-Mautstelle Villefranche de Lauragais bei Toulouse.

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In Marseille marschierten rund tausend Kundgebungsteilnehmer vom Hafen zur Präfektur. Wie an vielen Orten betonten auch hier die Initiatoren ihren Willen zu einem friedlichen Verlauf.

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Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel kam es am Samstag zu Protesten im gelben Gewand. Die Polizei nahm dort nach eigenen Angaben etwa 70 Menschen fest. Bei den Festnahmen handle es sich um "präventive Maßnahmen", teilte sie mit. Die Polizei riegelte das Brüsseler Europaviertel ab. Dort haben Institutionen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz. Selbst Fußgänger erhielten keinen Zugang zu dem Viertel.

© SZ/AP/AFP/DPA/hum
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