Proteste gegen Timoschenko-Urteil in Kiew:"Schande über Janukowitsch"

Sieben Jahre Gefängnis für Julia Timoschenko: Die Anhänger der Politikerin demonstrieren mit Plakaten und Protestchören gegen das Urteil. Den friedlichen Bürgern steht ein Großaufgebot der ukrainischen Polizei gegenüber - die ihre Macht mit Gebrüll und Geprügel demonstriert.

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Ukraine opposition leader Tymoshenko charged with abuse of office

Quelle: dpa

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Das Urteil ist gefällt: Julia Timoschenko muss für sieben Jahre ins Gefängnis. Tausende Anhänger der ehemaligen ukrainischen Regierungschefin protestierten am Dienstag in Kiew. Ihnen gegenüber stand ein Großaufgebot der Polizei.

Ukraine opposition leader Tymoshenko charged with abuse of office

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Brüllen, schlagen, treten: Ukrainische Polizisten gingen sofort mit großer Gewalt gegen die Demonstranten vor - völlig grundlos. Denn die meisten Bürger protestierten friedlich.

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Bevor die Polizei auf sie los ging, riefen die Menschen minutenlang im Chor: "Schande über Janukowitsch!" Dabei schwenkten sie Porträts Timoschenkos und Banner mit dem roten Herzen, dem Symbol des von ihr geführten proeuropäischen Blocks.

Ukraine opposition leader Tymoshenko charged with abuse of office

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Die Polizeieinheiten wurden ganz offensichtlich aus dem Osten des Landes herangebracht, die Regierung wollte kein Risiko eingehen. Denn Kiew mit seiner proeuropäisch tickenden Bevölkerung ist für Präsident Janukowitsch, der aus dem Industriegebiet Donbass im Osten stammt, so etwas wie Feindesland.

Ukraine opposition leader Tymoshenko charged with abuse of office

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Für ihre Anhänger ist Timoschenko eine Politikerin, der es nicht nur um Macht geht, sondern die bereit ist, für ihre Überzeugungen sogar ins Gefängnis zu gehen.

Ukraine opposition leader Tymoshenko charged with abuse of office

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Während draußen schon protestiert wurde, verlas der erst 31 Jahre alte Amtsrichter Rodion Kirejew im Gerichtssaal das Urteil. Er befand, Timoschenko sei in allen Anklagepunkten schuldig.

An Interior Ministry officer asks Ukrainian ex-prime minister Tymoshenko to keep quiet while judge Kireyev reads the verdict during a session at the Pecherskiy district court in Kiev

Quelle: REUTERS

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Zweimal stand Timoschenko während des Vortrags Kirejews auf und sprach an das Publikum gewandt, sie werde von einem Richter verurteilt, der dem diktatorisch regierenden Präsidenten Viktor Janukowitsch hörig sei.

Sie beendete ihre jeweils etwa zwei Minuten dauernden Ansprachen mit dem Ausruf "Ruhm der Ukraine!". Der offenkundig ratlose Richter versuchte dabei, sie durch noch lauteres Verlesen der Urteilsbegründung zu übertönen.

Activists from women's rights organisation Femen stage a performance near the Pecherskiy district court in Kiev

Quelle: REUTERS

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Aktivistinnen der Frauenrechts-Organisation Femen demonstrierten auf ihre Weise - mit ganzen Körpereinsatz - für Timoschenko...

Policemen detain an activist from women's rights organisation Femen who took part in a rally near the Pecherskiy district court in Kiev

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...und wurden von der Polizei auch nicht zimperlich behandelt. Die Anhänger Timoschenkos kamen aus allen Altersgruppen.

A supporter of Ukrainian former prime minister Yulia Tymoshenko shouts at riot police during a rally near the Pecherskiy district court in Kiev

Quelle: REUTERS

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Auch ältere Menschen setzten sich für die damalige Anführerin der Orangefarbenen Revolution. Trotz des riesigen Polizeiaufgebots ließen sie sich den Mund nicht verbieten. Ein ganz ähnliches Bild bot sich im Gerichtssaal.

Ukraine opposition leader Tymoshenko charged with abuse of office

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Timoschenko redete dazwischen und appellierte an Recht und Gerechtigkeit. Unterstützung erhielt sie von vielen ausländischen Politikern. "Die EU ruft die ukrainischen Behörden auf, einen fairen und transparenten Prozess sicherzustellen, falls es eine Berufung geben sollte", sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Brüssel.

Darauf hoffen Timoschenko und ihre Anhänger in der Ukraine wohl auch.

© sueddeutsche.de/infu
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