Proteste gegen die Fußball-WM:Indigene Bewohner attackieren Polizei in Brasília

Sie fordern mehr Land und protestieren gegen die Vertreibung von ihren Wohnorten: Einer großen Anti-WM-Demonstration haben sich auch Hunderte Ureinwohner angeschlossen. Mit Pfeil und Bogen bewaffnet lieferten sie sich Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften.

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In knapp zwei Wochen rollt in Brasilien der Ball. In der Hauptstadt Brasília wird gerade der Pokal ausgestellt, den die weltbeste Fußball-Nationalmannschaft am 13. Juli in die Luft recken wird und ginge es allein nach der Fifa, dann wäre das ganze Land allein von aufgeregter Vorfreude erfüllt. Aufregung gibt es tatsächlich in Brasilien - aber sie richtet sich teilweise gegen die Fußball-WM und gegen die Fifa. Bei einer Demonstration hat es am Dienstag in Brasília Tumulte gegeben. Polizeieinheiten stoppten einen Protestzug mit Tränengas und Knallbomben, kurz bevor dieser das neue Nationalstadion Mané Garrincha erreichte.

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Mehr als 1000 Menschen beteiligten sich an dem Protest. Ihre Wut richtet sich gegen die Regierung, die Korruption und die hohen Ausgaben für die WM. Die Demonstranten fordern außerdem, dass mehr Geld für den sozialen Wohnungsbau sowie für öffentliche Dienstleistungen bereitgestellt wird.

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Auch 300 indigene Bewohner aus der Region schlossen sich den Protesten an. In traditioneller Kleidung traten sie den berittenen Polizeikräften entgegen. Die brasilianischen Ureinwohner fordern, dass ihre Interessen stärker berücksichtigt werden und ihnen mehr Land zugewiesen wird.

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Mit Pfeil und Bogen attackierten die Ureinwohner die Sicherheitskräfte. Mindestens ein Polizist wurde von einem Pfeil getroffen.

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Vertreter der indigenen Völker Brasiliens beklagen auch, dass Ureinwohner durch den Bau neuer Stadien, Straßen und anderer extra für die WM errichteter Infrastruktur von ihren Wohnorten vertrieben wurden.

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Die Demonstanten schafften es, bis kurz vor das umstrittene, neu gebaute Stadion Mané Garrincha zu gelangen. Dort stoppte sie die Polizei mit Tränengas.

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Um für die Sicherheit während der WM zu sorgen, setzt die brasilianische Regierung auch Einheiten der Militärpolizei ein.

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An den Protesten beteiligen sich auch die Busfahrer in Brasilien (im Bild ein Busbahnhof in Brasília). In mehreren Städten traten sie in den Streik, um Lohnerhöhungen von 30 Prozent durchzusetzen. Für die kommenden Tage sind weitere Streiks angekündigt, unter anderem in Rio de Janeiro.

© Süddeutsche.de/AFP/AP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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