Proteste gegen chinesische Politik:Zwei Tibeter sterben nach Selbstverbrennung

Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über das tibetische Volk haben sich erneut zwei Tibeter selbst verbrannt.

Die Serie der Selbstverbrennungen von Tibetern während des laufenden Parteitages der chinesischen Kommunisten geht weiter. Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über das tibetische Volk haben sich erneut zwei Tibeter selbst verbrannt.

Wie Chinas Nachrichtenagentur Xinhua in der Nacht zum Dienstag berichtete, ereigneten sich die neuen Selbstverbrennungen am Montag in Dowa im Kreis Tongren in der Provinz Qinghai in Nordwestchina.

Die Pekinger Führung macht den Dalai Lama für die Protestakte verantwortlich. Doch das religiöse Oberhaupt der Tibeter wies die Vorwürfe zurück: "Chinas Regierung sollte den Ursachen nachgehen." Sie sei aber nicht ernsthaft bemüht, sondern versuche nur, den Vorfällen ein Ende zu setzen, indem er kritisiert werde, sagte der Dalai Lama laut Nachrichtenagentur Kyodo bei einem Besuch in Japan.

Bei den jüngsten Selbstverbrennungen hatten sich laut Xinhua im Abstand von einigen Stunden ein 23-jähriger und ein 20-jähriger Tibeter mit Benzin übergossen und angezündet. Beide kamen ums Leben.

Seit Anfang des Monats haben sich nach exiltibetischen Angaben schon zehn Tibeter verbrannt - insgesamt sind es 72 binnen drei Jahren. Bei ihren radikalen Protestakten hätten die beiden vor ihrem Tod nach Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lamas gerufen, berichteten exiltibetische Quellen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: