Ostdeutschland:Wenn es kalt wird

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Impfgegner demonstrieren im Mai 2022 in Leipzig. (Foto: Olga Chugunova/Imago)

Noch mag die Lage ruhig sein, doch wenn die Energiepreise explodieren, fürchten Politiker eine neue Protestwelle in Ostdeutschland. Der Boden dafür ist längst bereitet.

Von Iris Mayer, Leipzig

Der kleine Rentneraufmarsch im sächsischen Schkeuditz braucht nur fünf Minuten Fußweg, bis er dem Tod begegnet. 300 Meter sind es vom Rathausplatz bis zum Bestattungshaus Böttge, das neben einem "Herz der Angst" auch den Slogan "Zentrum der Liebe" auf sein Schaufenster gemalt hat und mit dem bemerkenswerten Spruch wirbt: "Das würde ich jederzeit noch einmal tun." Vielleicht kein schlechtes Motto für eine sterbende Protestbewegung, die gerade auf Auferstehung hofft. Überall im Freistaat trommelt die rechtsextremistische Partei "Freie Sachsen" derzeit für einen "Widerstandssommer", der Proteste gegen "Corona- und Energiewahnsinn" vereinen möge. "Wird es bei uns kalt, können sich die dort oben warm anziehen!", ist einer der freundlicheren Sprüche auf Telegram.

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