Proteste bei Confed-Cup:Brasilien siegt, die Brasilianer protestieren

Die Seleção zieht ins Confed-Cup-Finale ein, während vor dem Stadion Steine fliegen und Tränengas versprüht wird: Erneut sind in Brasilien Zehntausende auf die Straßen gegangen und haben gegen Korruption, soziale Missstände und die hohen Ausgaben für die Fußball-WM demonstriert.

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Die Seleção zieht ins Confed-Cup-Finale ein, während vor dem Stadion Steine fliegen und Tränengas versprüht wird: Erneut sind in Brasilien Zehntausende auf die Straßen gegangen und haben gegen Korruption, soziale Missstände und die hohen Ausgaben für die Fußball-WM demonstriert. Etwa 50.000 Demonstranten protestieren friedlich in Belo Horizonte, wo im Halbfinale des Confed-Cups Brasilien Uruguay besiegt. Am Rande liefern sich jedoch auch Randalierer Straßenschlachten mit der Polizei.

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Im Mineirao-Stadion in Belo Horizonte beglückwünscht Brasiliens Trainer Felipe Scolari Paulinho, den Torschützen zum 2:1-Siegestreffer, während es draußen zu Krawallen kommt. Einige hundert Randalierer versuchen, in den Sperrgürtel um das Stadion einzudringen.

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Mit Tränengas und - wie hier - Straßenblockaden versucht die Polizei, die Ausschreitungen unter Kontrolle zu bekommen. Offiziellen Angaben zufolge unterstützten 1500 Soldaten die 5700 Polizisten und Feuerwehrmänner bei den Auseinandersetzungen vor Ort. Nicht nur in den Straßen von Belo Horizonte, auch in Rio de Janeiro, Sao Paulo, Aracajú, Recife und der Hauptstadt Brasília versammeln sich Tausende zu Demonstrationen.

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Die Polizei geht teils mit großer Härte gegen die Demonstranten vor - hier wird ein junger Mann von Sicherheitskräften festgehalten. Ein 21-Jähriger wird nach Medienangaben schwer verletzt, als er von einer Straßenüberführung stürzt. Zahlreiche weitere Menschen werden verletzt.

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Bei heftigen Zusammenstößen mit der Polizei zünden die Randalierer auch Autos an und versuchen, ein Geschäft in Brand zu setzen. Es kommt zu fast bürgerkriegsähnlichen Szenen.

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Mit Gasmasken versuchen die Protestierenden, sich gegen das Tränengas der Polizei zu schützen.

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Während die bereits zwei Wochen andauernden Proteste in der Nacht zum Donnerstag weitergehen, beschließt der Kongress in Brasilía erste Maßnahmen, um den Forderungen der Demonstranten entgegenzukommen. Die Kammer stoppt eine geplante Gesetzesänderung, die Ermittlungsbefugnisse der Staatsanwaltschaft einschränken sollte. Milliarden-Einnahmen aus dem Ölgeschäft sollen ausschließlich in Bildung und Gesundheit fließen. Der Senat stimmt außerdem einer Verschärfung von Strafen für Korruption zu.

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Kein Entgegenkommen zeigt Präsidenten Dilma Roussef allerdings bei der Frage nach den Ausgaben für die Fußball-WM im kommenden Jahr. Viele Brasilianer halten sie angesichts der Armut und Fehlentwicklungen im Land für zu hoch. Bei anderen, wie diesen Fans beim Spiel gegen Uruguay, scheint die Vorfreude auf das Turnier ungebrochen.

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Außerhalb des Stadions kommen die Landesfarben in anderer Form zum Einsatz: Wie ein Mahnmal steht ein Demonstrant, eingewickelt in die brasilianische Flagge, auf einer Absperrung in Belo Horizonte.

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