Aus Protest gegen das geplante Mega-Wasserkraftwerk Belo Monte im brasilianischen Amazonasgebiet haben Mitglieder der indigenen Bevölkerung die Baustelle besetzt. Sie forderten einen Dialog mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff, hieß es am Montag (Ortszeit) in einem offenen Brief der Besetzer. Der für den Bau und Betrieb des Werks verantwortliche Konzern Norte Energía teilte mit, alle rechtlichen Schritte zu nutzen, um das Gelände wiederzuerlangen und die Arbeiten fortzusetzen.
Verschiedene indigene Volksgruppen hatten bereits Anfang Mai die Anlage am Amazonas-Seitenfluss Xingu besetzt, um die Arbeiten zu stoppen. Sie waren aber nach einer Woche wieder abgezogen. "Ihre Regierung sagte, dass wir, wenn wir gingen, angehört würden", steht in dem Brief. Es habe aber keine Gespräche gegeben. Auch Umweltschützer protestieren heftig gegen das Projekt. Das Wasserkraftwerk soll das drittgrößte weltweit werden. Mitte August 2012 war per Richterspruch ein Baustopp verhängt worden, weil betroffene Volksgruppen vor der Kongressgenehmigung ihren Standpunkt nicht hatten vorbringen können. Aber schon Ende des Monats beschloss Brasiliens Oberster Gerichtshof den Weiterbau.