Projekt Schwarz-Gelb:Wer wird was? Und: Wer kann was?

Kanzlerin Merkel regiert mit den Liberalen. Westerwelle wird Außenminister, aber wer bekommt die anderen Posten? sueddeutsche.de zeigt die Kandidaten. Stimmen Sie ab.

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Projekt Schwarz-Gelb:Angela Merkel

Angela Merkel, AP

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Sie bleibt Bundeskanzlerin, aber vor ihr liegen schwierige Aufgaben. Angela Merkel hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen unter anderem darüber Gedanken gemacht, wer neben ihr am Kabinettstisch sitzen wird. sueddeutsche.de zeigt die 15 künftigen Minister - und wer noch Chancen auf die fehlenden Posten der Staatssekretäre hat.

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Projekt Schwarz-Gelb:Thomas de Maizière

Thomas de Maizière, seyboldtpress.de

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Merkel hält große Stücke auf ihren Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU). Der gebürtige Bonner soll nun Innenminister werden. De Maizière war von 2004 bis 2005 Staatsminister des Inneren in Sachsen und besitzt die nötige Qualifikation. Der 55 Jahre alte Jurist war auch als möglicher Finanz- oder Verteidigungsminister gehandelt worden.

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Projekt Schwarz-Gelb:Wolfgang Schäuble

Wolfgang Schäuble, dpa

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Wolfgang Schäuble wird sein Amt als Innenminister verlieren. Berichte, wonach Schäuble entmachtet und nach Brüssel geschickt werden soll, bestätigten sich aber nicht. Im Gegenteil: Schäuble bekommt als Finanzminister das umkämpfteste - und wohl wichtigste - Ressort im zweiten Kabinett von Bundeskanzlerin Merkel.

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Projekt Schwarz-Gelb:Ronald Pofalla

Ronald Pofalla, Reuters

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Der zahme Wahlkampf der CDU war nicht unumstritten. Durch das zweitschlechteste Wahlergebnis in der Geschichte der Partei dürfen sich die Kritiker bestätigt fühlen, die CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla eine falsche Taktik vorgeworfen haben. Weil es dennoch zu einer schwarz-gelben Mehrheit gereicht hat, wird der 50 Jahre alte Jurist belohnt - er wird künftig das Bundeskanzleramt leiten.

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Projekt Schwarz-Gelb:Ursula von der Leyen

Ronald Pofalla, AP

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Ursula von der Leyen machte als Familienministerin zwar Furore, aber nicht immer eine glückliche Figur. Durch ihr Beharren auf die Internetsperren gegen Kinderpornographie avancierte die 50-Jährige zum Feindbild der Netzgemeinde. Dem konservativen Flügel innerhalb der CDU war ihre Familienpolitik stets zu sozialdemokratisch. Weil die Geburtenrate in Deutschland trotz Elterngeld und Krippenplatz-Offensive nicht signifikant stieg, sah sich von der Leyen Kritik ausgesetzt. Lange galt ihr Wechsel ins Gesundheitsministerium als ausgemacht - dann wurde bekannt, dass von der Leyen Familienministerin bleibt und neue Zuständigkeiten im Bereich Soziales erhält.

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Projekt Schwarz-Gelb:Annette Schavan

Annette Schavan, ddp

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Bisher war sie als Bildungsministerin eher blass: Annette Schavan (CDU). Trotzdem hat die Baden-Württembergerin die Rochaden überlebt - Merkels Vertraute behält ihr Ressort.

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Projekt Schwarz-Gelb:Norbert Röttgen

Norbert Röttgen, dpa,

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Norbert Röttgen (CDU) wurde als Nachfolger von Thomas de Maizière als Chef des Kanzleramts gehandelt. Der parlamentarischer Geschäftsführer der CDU gilt als einer der engsten Vertrauten Angela Merkels. Röttgen war schon 2005 für den Posten im Gespräch - als Merkel ihm de Maizière vor die Nase setzte, wäre er beinahe aus der Politik ausgeschieden und in die Wirtschaft gegangen. Nun leitet Pofalla das Kanzleramt - und Röttgen wird der 44-Jährige Umweltminister.

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Projekt Schwarz-Gelb:Franz Josef Jung

Franz Josef Jung, AP

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Als Verteidigungsminister hat der Hesse Franz Josef Jung nur wenige überzeugt. Dass er im Kabinett verbleibt, um künftig das Arbeitsministerium zu leiten, kommt für viele Experten unerwartet.

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Projekt Schwarz-Gelb:Guido Westerwelle

Guido Westerwelle, AP

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Auch wenn er versuchte, am Wahlabend noch den bescheidenen Politiker zu geben: Guido Westerwelle wird regelrecht euphorisiert sein, erreichte er doch das Ziel seiner Träume. "Wir wollen auf dem Teppich bleiben", rief der FDP-Chef seinen jubelnden Anhängern nach 18 Uhr zu. Teppiche, vor allem rote, wird Westerwelle künftig viele beschreiten - auf seinen zahlreichen Auslandsreisen. Dass der Liberale neuer Außenminister wird, ist beinahe so sicher wie Angela Merkels zweite Amtszeit als Kanzlerin.

Somit erlangt Westerwelle nach langer Wartezeit doch noch seinen Traumjob, der ihm 2005 am Wahltag so brutal entrissen wurde. Künftig kann er Hans-Dietrich Genscher zeigen, dass er als Außenminister auch reüssieren kann.

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Projekt Schwarz-Gelb:Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ddp

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Die neue Bundesregierung hat auch eine klassische Comeback-Story zu bieten: die Geschichte von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die Chefin der Bayern-FDP war schon mal Bundesministerin in einer schwarz-gelben Koalition. Doch als 1995 der Große Lauschangriff beschlossen wurde, folgte sie lieber ihrem Gewissen und trat 1996 als Justizministerin zurück. Seitdem ist viel passiert. Leutheusser-Schnarrenberger schärfte ihr Profil weiter als Kämpferin für Bürgerrechte und als fähige bayerische FDP-Landeschefin. In der neuen Bundesregierung wird sie wieder Justizministerin.

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Projekt Schwarz-Gelb:Rainer Brüderle

Rainer Brüderle, dpa

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Als wirtschaftspolitischer Sprecher gehört Rainer Brüderle zum Inventar der FDP. Da CSU-Star Guttenberg das Wirtschaftsministerium verlässt, um sich nun um die Verteidigung zu kümmern, ist nun der Weg für den 64 Jahre alten Mann aus Rheinland-Pfalz frei, um die Tradition der Kohl-Jahre (Lambsdorff, Rexrodt und Co.) fortzusetzen.

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Projekt Schwarz-Gelb:Philipp Rösler

Philipp Rösler, ddp

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Er ist die große Überraschung: Der erst 36 Jahre alte Philipp Rösler, ein studierter Arzt, wird neuer Gesundheitsminister. Der stellvertretende niedersächsische Ministerpräsident wurde in Vietnam geboren und wuchs bei deutschen Adoptiveltern auf.

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Projekt Schwarz-Gelb:Dirk Niebel

Dirk Niebel, dpa

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Elf Jahre lang lag die Entwicklungshilfe in den Händen der SPD-Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul. Künftig wird es lauter zugehen: Der bisherige FDP-Generalsekretär Dirk Niebel - bekannt für flotte Sprüche - wird Nachfolger der "roten Heidi".

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Projekt Schwarz-Gelb:Karl-Theodor zu Guttenberg

Karl-Theodor zu Guttenberg, dpa

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In nur wenigen Monaten avancierte der Oberfranke Karl-Theodor zu Guttenberg vom kaum bekannten CSU-Bundestagsabgeordneten zum Wirtschaftsminister - und kurz darauf zum beliebtesten Politiker der Bundesrepublik. In seinem fränkischen Wahlkreis Kulmbach kam Karl-Theodor zu Guttenberg auf 68,1 Prozent der Stimmen. Seine persönliche Beliebtheit konnte er in seinem Wahlkreis jedoch nur bedingt in CSU-Zweitstimmen ummünzen (49,5 Prozent). In einem Kabinett Merkel gilt der 37-Jährige als gesetzt.

Offenbar konnte sich Guttenberg, der sich zunächst als Außen- und Sicherheitspolitiker einen Namen machte, aussuchen, ob er lieber das Ressort Verteidigung oder Nachfolger von Schäuble als Innenminister werden will - und zieht offenbar die Soldaten vor.

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Projekt Schwarz-Gelb:Ilse Aigner

Ilse Aigner, dpa

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Traditionell ist das Landwirtschaftsministerium in bayerischer Hand - bislang in der von Ilse Aigner. Das ändert sich auch nach der Bundestagswahl nichts. Ein Grund: Weder aus der CDU noch aus der FDP sind heiße Anwärter bekannt, die in den kommenden Jahren gerne den Kampf gegen Milchbauern und Genmais-Gegner aufnehmen möchten.

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Projekt Schwarz-Gelb:Peter Ramsauer

Peter Ramsauer, AP

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Der Oberbayer Peter Ramsauer wollte eigentlich bleiben, was er war: Landesgruppenchef in Berlin. Nun bekommt die CSU doch noch ein drittes Ressort und so wird "Ramses" Nachfolger von Wolfgang Tiefensee (SPD) als Verkehrsminister.

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Projekt Schwarz-Gelb:Josef Hecken

Josef Hecken, ddp

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Noch nicht vergeben sind die Posten der Staatssekretäre. Hier könnten einige zum Zuge kommen, die in den letzten Tagen und Wochen als mögliche Minister gehandelt wurden.

Ein weiterer Kandidat für das Amt des Gesundheitsministers war der CDU-Mann Josef Hecken. Er leitete in den neunziger Jahren das Büro des damaligen Arbeitsministers Norbert Blüm. Von 2004 bis 2008 war Hecken saarländischer Gesundheitsminister. Als amtierender Präsident des Bundesversicherungsamtes sorgte er für die reibungslose Einführung des Gesundheitsfonds - und machte sich damit bei Angela Merkel beliebt. Minister wird er jedoch nicht, aber vielleicht Staatssekretär.

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Projekt Schwarz-Gelb:Tanja Gönner

Tanja Gönner, dpa

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Als neue Umweltministerin wurde lange Tanja Gönner (CDU) gehandelt. Die 40-Jährige war erst Sozialministerin und ist jetzt Umweltministerin in Baden-Württemberg. In der Union gilt sie neben Markus Söder (CSU) als profilierteste Umweltpolitikerin. Gönner hat in den vergangenen Monaten für das Umweltgesetzbuch und gegen den Widerstand der CSU gekämpft. In ihrer Heimat brachte sie ein bundesweit beachtetes Gesetz durch: Alle Häuslebauer sind nun verpflichtet, ein Fünftel der Wärme über erneuerbare Energien zu beziehen. Viele rechneten mit heftigem Widerstand der Häuslebauerfront. Weil der aber ausblieb und sich Angela Merkel gerne als Klimakanzlerin sieht, darf sich Gönner Hoffnungen auf eine bundespolitische Karriere machen.

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Projekt Schwarz-Gelb:Katherina Reiche

Katherina Reiche, dpa

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Bisher war Katherina Reiche in der Unionsfraktion für Umwelt und Bildung zuständig - die entsprechenden Ministerien wären für die 36-Jährige ebenfalls interessant. Reiche gehörte bereits 2002 zum Kompetenzteam von Edmund Stoiber und hat sich zuletzt positiv über Kernenergie geäußert. Allerdings gilt ihr Brandenburger Landesverband als zerstritten, was ihre Chancen senken könnte.

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Projekt Schwarz-Gelb:Julia Klöckner

Julia Klöckner

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Als Kandidatin für das Familienressort galt die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner. Die gelernte Journalistin war auch - so brodelte es in der Gerüchteküche - als neue Generalsekretärin im Gespräch. Dieses Amt übernimmt nun aber Hermann Gröhe. nachfolgen. Ihr Vorteil: Als Katholikin deckt sie ein wichtiges Milieu ab.

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Projekt Schwarz-Gelb:Roland Koch

Birgit Homburger, ddp

Quelle: SZ

Einige Politiker, über die spekuliert wurde, kommen nicht zum Zug.

Stets hatte Roland Koch beteuert, dass er in Hessen bleiben wolle. Allerdings ist immer wieder zu lesen und zu hören, dass die Zeit des Ministerpräsidenten in Wiesbaden "abgelaufen" sei. Er könnte das Finanzministerium übernehmen, so hieß es, denn Koch bewies schon bei den Koalitionsverhandlungen 2005 seine Expertise, als er mit Peer Steinbrück verhandelte. Nachdem Schäuble zum Herrn über die leeren Kassen gekürt wurde, ist klar, dass Koch den Hessen erhalten bleibt. Wohl oder übel.

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Projekt Schwarz-Gelb:Birgit Homburger

Birgit Homburger ,dpa

Quelle: SZ

Birgit Homburger kommt aus Baden-Württemberg und gilt als äußerst vielseitig. Die Liberale wird nun Nachfolgerin von Guido Westerwelle in der Funktion als Fraktionschefin. Zuletzt war sie als Joker für mehrere Ressorts gehandelt worden.

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Projekt Schwarz-Gelb:Hermann Otto Solms

Hermann Otto Solms, ddp

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Wenn Kanzlerin Merkel einem SPD-Minister eine Träne nachweint, dann ist das wohl Peer Steinbrück. Zwischen beiden entwickelte sich eine eigentümliche Sympathie. In den Zeiten der Krise waren sie es, die gemeinsam an einem Strang zogen und dafür gelobt wurden.

Nun hat sich Merkel für Schäuble entscheiden und so bleibt Hermann Otto Solms, der bisherige finanzpolitische Sprecher seiner Fraktion, auf seinem Posten der Vize-Bundestagspräsident.

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Projekt Schwarz-Gelb:Cornelia Pieper

Cornelia Pieper, Getty Images

Quelle: SZ

Das Spezialgebiet von Cornelia Pieper ist die Bildungspolitik, weshalb die Liberale auch Nachfolgerin von Annette Schavan werden könnte. Als Generalsekretärin machte Pieper keine ideale Figur, aber sie gilt als Vertreterin Ostdeutschlands innerhalb der Parteispitze - weshalb sie manche Beobachter als "Quotenfrau" bezeichnen. Da das Bildungsressort in den Händen von Frau Schavan bleibt, erhält Pieper kein Ministerium.

Foto: Getty Images

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Projekt Schwarz-Gelb:Andreas Pinkwart

Andreas Pinkwart, dpa

Quelle: SZ

Der Mann für Innovationen: So stellt sich der Liberale Andreas Pinkwart gern da. Sein Ministerium in Nordrhein-Westfalen ist sogar offiziell für "Innovation, Bildung Forschung und Technologie" zuständig. Der stellvertretende Parteichef der FDP würde sich auch gern in Berlin um Bildung kümmern, doch da in NRW im Sommer 2010 gewählt wird, bleibt er wohl in Düsseldorf.

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Projekt Schwarz-Gelb:Silvana Koch-Mehrin

Silvana Koch-Mehrin, AP

Quelle: SZ

Von den ersten Steuersenkungen sollen die Familien profitieren, hat die FDP-Spitze versprochen. Als mögliche Nachfolgerin der "Supermutti" Ursula von der Leyen galt die Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin - auch wenn sie nur drei Kinder hat. Sie bleibt nun in Brüssel.

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Texte: Gökalp Babayigit, Michael König, Birgit Kruse, Matthias Kolb

(sueddeutsche.de/jja/lala/odg)

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Neumann, AP

Quelle: SZ

Der 67 Jahre alte Bernd Neumann bleibt auch in der kommenden Legislaturperiode im Amt als Kulturstaatsminister. Neumann war mit Bildung der großen Koalition im November 2005 von Bundeskanzlerin Angela Merkel in das Amt ins Kanzleramt berufen worden. Zugunsten einer zweiten Amtszeit Neumanns hatte es in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Stimmen aus der Kulturszene wie auch Signale vom künftigen Koalitionspartner FDP gegeben.

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© sueddeustche.de
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