Profil:Jennifer Lawrence

Cast member Lawrence poses at the premiere of 'The Hunger Games: Mockingjay - Part 2' in Los Angeles

Jennifer Lawrence, kämpferische Schauspielerin und Heldin der "Panem"-Filme.

(Foto: Mario Anzuoni/Reuters)

Kämpferische Schauspielerin und Heldin der "Tribute von Panem"-Filme.

Von Susan Vahabzadeh

Wenn ein Mädchen wie Katniss Everdeen zum Ideal junger Frauen geworden ist, dann braucht das Fernsehen bald keine Casting-Shows für Models mehr. Katniss ist das Gegenteil eines Püppchen, sie ist eine Kämpferin, und als man ihr einen Auftritt im Brautkleid verordnet, hat sie drunter ein Vogelkostüm, ein Zeichen der Revolution gegen die Diktatur von Panem, dem dystopischen Amerika, in dem sie lebt. Jennifer Lawrence spielt Katniss Everdeen seit dem ersten Film der "Tribute von Panem"-Reihe, an diesem Donnerstag läuft der letzte Teil der Katniss-Saga in den deutschen Kinos an, "Mockingjay - Part 2".

Jennifer Lawrence, 1990 in Kentucky geboren, hat sich mit vierzehn Jahren für die Schauspielerei entschieden, mit der Schule war sie da fast fertig - sie hatte zwei Klassen übersprungen. Sie hat dann bei ihrer Schauspielkarriere ein ähnliches Tempo vorgelegt, zwischen ersten Nebenrollen und dem Oscar für die beste Hauptdarstellerin liegen nur sieben Jahre. Lawrence hat sich schon vor Katniss als Kämpfernatur gezeigt: Ihre erste wichtige Rolle hatte sie in "Winter's Bone" von Debra Granik, 2010 - da spielte sie Ree, ein Mädchen im hintersten Missouri. Sie versucht, das armselige Haus zu retten, in dem sie mit ihrer Mutter lebt, und legt sich dafür mit dem Meth-kochenden Hinterwäldler-Clan an, zu dem sie gehört. Danach kam "X-Men: Erste Entscheidung", eine Vorgeschichte zur "X-Men"-Reihe um einen Trupp von Mutanten mit besonderen Fähigkeiten, da spielt sie Mystique; 2012 kam Katniss dazu, für vier Filme. Das ist für eine Schauspielerin, die erst 25 Jahre alt ist, eine ziemlich eindrucksvolle Filmografie. Den Oscar hat sie für den Auftritt als junge Witwe bekommen in "Silver Linings Playbook", was sie zur zweitjüngsten Oscar-Siegerin aller Zeiten macht - und da war sie nicht einmal das erste Mal nominiert, sie war auch schon mit "Winter's Bone" im Rennen.

Vielleicht haben die widerborstigen Mädchen, die sie gespielt hat, ihr ja geholfen, als sie vor etwa einem Jahr etwas über sich erfuhr, was sie bis dahin selbst noch nicht wusste: Sie ist zwar derzeit die höchstbezahlte Schauspielerin in Hollywood, aber sie war ihren Arbeitgebern weniger wert als die männlichen Co-Stars, mit denen sie den Film "American Hustle" drehte. Die Unterschiede in den Gagen waren bei dem Hackerangriff auf das Filmstudio Sony bekannt geworden.

Sie sei, schrieb Jennifer Lawrence in einem kleinen Essay, den sie im Oktober im Internet veröffentlichte, vor allem auf sich selbst sauer gewesen, als sie von dem Gagengefälle hörte - weil sie nicht um mehr Geld gekämpft habe. Das Geld braucht sie nicht, aber es geht ja ums Prinzip: Sie habe sich, so Lawrence, viel zu viel Gedanken darüber gemacht, ob man sie nett findet, wenn sie Schwierigkeiten macht - bei Gehaltsverhandlungen oder wenn sie beim Filmemachen anderer Meinung sei. Inzwischen soll sie beim Verhandeln ums Geld härter geworden sein, ganz wie Katniss Everdeen.

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