Politische Prägungen des Militärs:Preußische Kriegstüchtigkeit

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Keine Kirchenfreunde: Ein Protestzug gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche im April 2005, das Plakat ist eine Anspielung auf den Tag von Potsdam am 23. März 1933. Im vergangenen Oktober wurde der neu errichtete Kirchturm eingeweiht. (Foto: Michael Urban/ddp)

Der Streit um die Potsdamer Garnisonkirche illustriert wie kein anderer die Abgründe und Irrwege preußisch-deutscher Militärgeschichte. Diese Kontinuitäten haben Auswirkungen bis heute, wie ein famoser Sammelband zeigt.

Rezension von Eckart Conze

Als eine riesige Kaserne erschien Preußen schon im 18. Jahrhundert vielen europäischen Beobachtern. Preußen sei kein Land, das eine Armee, sondern eine Armee, die ein Land habe, hieß es. Die Wahrnehmung Preußens als Militärstaat gehört bis heute zum Preußenbild. Und weil das 1871 aus einem Krieg hervorgegangene deutsche Kaiserreich wesentlich ein Ergebnis preußischer Politik war, prägte die borussische Militärkultur auch den deutschen Nationalstaat. Der preußisch-deutsche Militarismus war nicht nur Folklore, sondern er prägte die Gesellschaft, bestimmte ihren Wertehimmel und wirkte politisch bis in den Ersten Weltkrieg hinein.

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