Prantls Blick:Deutschland, eine Südseeinsel

Prantls Blick: Demonstration der Klimabewegung "Letzte Generation" am vergangenen Freitag in Berlin.

Demonstration der Klimabewegung "Letzte Generation" am vergangenen Freitag in Berlin.

(Foto: Sven Käuler/dpa)

Nach uns die Sintflut? Das rabiate Vorgehen der Strafverfolger gegen die "Letzte Generation" ist unverhältnismäßig und töricht. Es demonstriert die Abhängigkeit der Staatsanwaltschaft von der Politik.

Von Heribert Prantl

Nehmen wir an, die Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" hießen nicht Henning Jeschke, Lina Eichler, Anja Windl, Carla Hinrichs und Miriam Meyer. Nehmen wir an, sie hießen Tevita Bola, Cicilia Motu, George Nacewa, Neekhil Prasad, Krishneil Narayan oder Joseph-Zane Sikulu. Es handelt sich bei den Letztgenannten nicht um protestierende junge Leute aus Deutschland, sondern um junge Leute, die auf einem der Inselstaaten im Südpazifik aufgewachsen sind - auf den Fidschi-Inseln, auf Tonga und Samoa, auf einem der kleinen Atolle. Nehmen wir an, der Pazifik hat ihre Heimat gefressen, weil der Meeresspiegel, des Klimawandels wegen, angestiegen ist. Nehmen wir an, Tevita & Co. sind dann nicht, wie manche ihrer Freundinnen und Freunde, auf einer der Nachbarinseln untergekommen, sondern es hat sie als Klimaflüchtlinge nach Deutschland verschlagen. Sie wollen nun die Menschen hier aufrütteln - und warnen davor, was nach den Inseln in der Südsee auch den Inseln in der Nordsee droht und die Menschen dort erwartet: Heimatverlust.

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