Es war die Nacht der Nächte, es war die Schwarz-Rot-Gold-Nacht. Es war die Nacht, die keiner vergisst. Günter Schabowski, der Sprecher des SED-Politbüros, hatte vor den Fernsehkameras etwas verwirrt den Zettel vorgelesen, der die Reisefreiheit für die Bürgerinnen und Bürger der DDR proklamierte. Am Abend dieses Tages öffneten sich die Grenzübergänge - die Mauer war offen. Jeder, der diesen Tag, jeder, der diese Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 erlebt hat, weiß, wo er war in diesen Stunden. Der 9. November gehört zu den Tagen, an denen sich die kleine persönliche Geschichte mit der Weltgeschichte verbindet: Der eine feierte an diesem Tag seinen Geburtstag, der andere heiratete oder ließ sich scheiden; der Nächste landete, von einer Fernreise zurückkommend, gerade auf dem Flughafen.
Prantls Blick:Der Tag des schwierigen Vaterlandes
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Günter Schabowski, der Sprecher des SED-Politbüros, verkündet am 9. November 1989 die Reisefreiheit für die Bürgerinnen und Bürger der DDR.
(Foto: Ina Fassbender/AFP)Der 9. November: Das Datum steht für Himmel, Hölle und Fegefeuer in der deutschen Historie.
Kolumne von Heribert Prantl
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