Präsidentschaftswahlkampf in den USA:Republikaner Herman Cain gibt auf

Herman Cain wird nicht als Präsidentschaftskandidat für die US-Republikaner antreten. Das hat er vor Anhängern in Atlanta bekannt gegeben. Damit zieht er die Konsequenzen aus einer Reihe von Schlagzeilen über sein Privaleben.

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Herman Cain wirft nach einer Serie von Negativ-Schlagzeilen das Handtuch. "Ich setze meine Präsidentschaftskampagne wegen der fortgesetzten Ablenkung und der fortgesetzten Kränkung meiner Person und meiner Familie aus", sagte der 65-Jährige vor Anhängern in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia am Samstag. Statt wie angestrebt im nächsten Jahr gegen Präsident Barack Obama anzutreten, wolle er jetzt zum "Plan B" greifen, sagte Cain. Er wolle Washington "von außen her verändern". Er werde in Kürze bekanntgeben, welchen Präsidentschaftsbewerber er unterstützen werde.

Herman Cain arrives with his wife Gloria at his side to announce that he is 'suspending' his Republican presidential campaign at his Georgia campaign headquarters in Atlanta

Gemeinsam mit seiner Frau Gloria kam Präsidentschaftskandidat Herman Cain nach Atlanta, um das Ende seiner Kandidatur zu verkünden.

(Foto: REUTERS)

Cain, der ehemalige Chef einer Pizzakette ohne politische Erfahrung, reagierte damit auf Berichte, wonach er eine außereheliche Affäre gehabt haben soll. Am Montag hatte eine Geschäftsfrau aus Atlanta erklärt, mit Cain 13 Jahre liiert gewesen zu sein. Der Politiker räumte ein, die Frau zu kennen, bestritt aber eine sexuelle Beziehung mit ihr. Außerdem hatten ihm mehrere Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Auch diese Vorwürfe wies er am Samstag erneut zurück.

Der 65-Jährige war zeitweise Favorit der Republikaner im Rennen um die Kandidatur bei den Wahlen gegen Präsident Barack Obama gewesen. Noch im Oktober hatte er Spitzenwerte unter den republikanischen Bewerbern erzielt. Doch in den vergangenen Wochen gingen seine Popularitätswerte stark zurück.

Jetzt gelten der ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses Newt Gingrich sowie Ex-Gouverneur Mitt Romney als Favoriten bei den Republikanern. Die Vorwahlen der Republikaner zur Kandidatenwahl beginnen Anfang Januar, die Präsidentenwahlen finden am 6. November 2012 statt.

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