Präsidentschaftsrennen:US-Vorwahlen: Trump gewinnt alle fünf Staaten, Clinton vier

US primaries CT, DE, MD, PA, RI

Donald Trump bei seiner Sieges-Pressekonferenz im Trump Tower.

(Foto: AFP)
  • Vorwahlen im mittleren Nordosten: Pennsylvania, Maryland, Connecticut, Delaware und Rhode Island stimmen ab.
  • Donald Trump gewinnt bei den Republikanern alle fünf Staaten.
  • Hillary Clinton siegt bei den Demokraten in Pennsylvania, Delaware, Connecticut und Maryland. Bernie Sanders gewinnt Rhode Island.

Die Bürger haben abgestimmt: Donald Trump gewinnt bei den Republikanern in allen fünf Bundesstaaten, die am Dienstag Vorwahlen abhielten. Hillary Clinton siegt bei den Demokraten in Pennsylvania, Delaware, Connecticut und Maryland; Bernie Sanders gewann Rhode Island.

Das Resultat bei den Republikanern

Donald Trump galt in allen fünf Vorwahl-Staaten als Favorit, schon Sekunden nach Schließung der Wahllokale wurde er als Sieger in Connecticut, Pennsylvania und Maryland ausgerufen, kurz danach in Rhode Island und Delaware. Sein Verfolger Ted Cruz erreichte in Pennsylvanis Platz 2, in den anderen Bundesstaaten lag John Kasich hinter Trump. In Pennsylvania ist das Wahlsystem allerdings kompliziert: Der Sieger erhält nur 17 der 71 Vertreter, während die übrigen 54 Delegierten nicht an das Votum gebunden sind.

Das bedeutet das Ergebnis

Trump wird seiner Favoritenrolle gerecht. Mit insgesamt 172 republikanischen Delegierten ist der Wahlabend äußerst wichtig für die Frage, ob Donald Trump mit einer absoluten Mehrheit von 1237 Delegierten in die Parteiversammlung im Juli gehen kann. Seine Rivalen Cruz und Kasich wollen eine "brokered convention" erreichen, bei der im zweiten oder dritten Wahlgang mit offenem Ausgang entschieden wird. Dabei dieses Szenario wahr werden kann, muss Ted Cruz in einer Woche in Indiana Trump besiegen.

Das Resultat bei den Demokraten

Hillary Clinton hat den wichtigen Bundesstaat Pennsylvania gewonnen, dazu auch noch Delaware und Maryland. In Connecticut entschied Clinton das Rennen ebenfalls knapp für sich. im kleinen Rhode Island gewann Bernie Sanders. Im mittleren Nordosten leben viele ältere Demokraten und Angehörige von Minderheiten, zwei Wählergruppen, die Clinton favorisieren. Dass nur Partei-Mitglieder abstimmen dürfen, schadet zudem Außenseiter Bernie Sanders. Am Dienstag standen insgesamt zehn Prozent der Delegierten auf dem Spiel.

Das bedeutet das Ergebnis

Die ehemalige Außenministerin führt im Rennen der Demokraten quasi uneinholbar - inzwischen hat sie 88 Prozent der notwendigen Delegierten für die Nominierung. Nach diesem Abend kann Bernie Sanders nicht mehr guten Gewissens behaupten, noch eine Chance auf die Nominierung zu haben.

Trump, Clinton und die "Frauenkarte"

Donald Trump griff in seiner Rede Hillary Clinton an und beschuldigte sie erneut, die "Frauenkarte" zu spielen. "Wenn Hillary Clinton ein Mann wäre, ich glaube, sie würde keine fünf Prozent bekommen. Und das Beste ist: Frauen mögen sie gar nicht." Zuvor hatte die Außenministerin bereits auf ähnliche Aussagen aus den vergangenen Tagen reagiert: "Wenn der Kampf für die Gesundheitsversorgung von Frauen, für bezahlte Elternzeit und gleiche Bezahlung die Frauenkarte ist, dann bin ich bei diesem Spiel dabei."

So geht es weiter

Am 3. Mai wählt Indiana, für die Republikaner ein wichtiger Tag: Die Trump-Konkurrenten müssen außergewöhnlich gut abschneiden, um Spitzenreiter Trump noch stoppen zu können. Die allerletzten primaries werden am 7. Juni abgehalten - und zwar in Kalifornien, Montana, New Jersey, New Mexico und South Dakota. Vom 18. bis zum 21. Juli kommen dann die Republikaner zu ihrer Parteiversammlung in Cleveland zusammen; kurze Zeit später treffen sich die Demokraten in Philadelphia (25. bis 28. Juli).

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