Präsidentenwahl:Afghanistans riskanter Urnengang

Hamid Karsai ruft die Bevölkerung seines Landes zur Wahl auf. Eine Wahl unter schwierigen Bedingungen: Radikale Aufständische versuchen, mit Gewaltakten die verhindern.

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Zögernde Demokratie: Die Präsidentenwahl in Afghanistan lief Beobachtern zufolge nur langsam an, ehe am Nachmittag eine regere Beteiligung zu verzeichnen war. Die Angst vor Gewalt, die die Taliban auch angekündigt haben, war vielerorts auch berechtigt.

(Im Bild: Wähler in Kabul stehen vor einem Wahllokal an, um ihre Stimme abzugeben)

Foto: Reuters

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In Kabul kam es nahe einer Polizeistation zu einer Schießerei, zwei Aufständische wurden dabei erschossen. Direkte Angriffe auf Wahllokale gab es nach offiziellen Angaben nicht - die Taliban hatten behauptet, 16 Wahllokale angegriffen zu haben.

(Im Bild: Sicherheitskräfte kontrollieren Wähler vor dem Eingang eines Wahllokals in Kandahar.)

Foto: dpa

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Aus Angst vor einer niedrigen Beteiligung hatte die Regierung die Medien aufgefordert, am Wahltag nicht über die zahlreichen Übergriffe zu berichten. Über die Agenturen sind dennoch zahlreiche Berichte über Anschläge in verschiedenen Provinzen zu lesen.

(Im Bild: Ein Afghane im Dorf Mangwal in der Provinz Kunar gibt seine Stimme ab.)

Foto: Reuters

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Vielsagende Pressemitteilung: Das Verteidigungsministerium bezeichnete die Lage im Land am Wahltag als "normal" - trotz der Gewaltakte. Der deutsche Afghanistan-Experte Thomas Ruttig sprach von einem "sehr gemischten Bild". Der Co-Direktor des Afghanistan Analysts Network sagte: "Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Ich bin mit einiger Angst rausgefahren, die sich aber nicht bewahrheitet hat."

(Im Bild: Eine Frau in Kabul nähert sich dem Wahllokal. Im Hintergrund der Schlange der männlichen Wähler.)

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Hamid Karsai, Reuters

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"Damit Afghanistan durch Ihre Stimme sicherer und friedlicher wird" - so rief Präsident Hamid Karsai die Bevölkerung zur Wahl auf. Karsai selbst wählte bereits am Morgen in einer Schule in Kabul - demonstrativ hält er seinen mit Tinte gefärbten Finger den Photographen entgegen.

Foto: Reuters

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Die Sicherheitskontrollen wurden für die Wahl noch einmal verschärft. Über Kabul kreisten Hubschrauber, insgesamt standen 175.000 afghanische Sicherheitskräfte und mehr als 100.000 ausländische Soldaten in Bereitschaft.

(Im Bild: Eine Wählerin zeigt ihren Finger und ihren Ausweis in einer Schule in Kandahar, die als Wahllokal fungiert. Mit der wasserfesten Tinte soll eine doppelte Stimmabgabe verhindert werden)

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Insgesamt sind mehr als 17 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Überwacht wurde die Abstimmung von 254.000 Beobachtern. Die Europäische Union war mit 120 Beobachtern vertreten.

(Im Bild: Frauen stehen in der Schlange in einer Moschee in Kabul.)

Foto: AP

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Wie sie abgestimmt haben, erfahren die Afghanen allerdings erst zwei Tage nach der Wahl, wenn ein vorläufiges Teilergebnis bekanntgegeben wird. Sollte keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erringen, wird am 1. Oktober eine Stichwahl erforderlich.

(Im Bild: Wählerinnen in Kabul)

Foto: dpa

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Favorit bei der Wahl ist der Amtsinhaber Hamid Karsai. Insgesamt hatten die Bürger aus 41 Kandidaten - darunter zwei Frauen - zu wählen. Von den landesweit 7000 Wahllokalen öffneten laut Wahlkommission 95 Prozent. Da es in der Bevölkerung einen beträchtlichen Anteil an Analphabeten gibt, waren auf den Wahlzetteln nicht nur die Fotos der 41 Kandidaten zu sehen, sondern auch ein Symbol. Das Logo für Karsai ist beispielsweise eine Waage.

(Im Bild: Eine Afghanin sucht auf dem Wahlzettel ihren Favoriten in einem Wahllokal in Kandahar.)

Foto: AP

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Neben dem Präsidenten wählten die Bürger am Donnerstag auch die Provinzräte neu. Um die 420 Mandate in den 34 Provinzen bewarben sich mehr als 3100 Kandidaten, darunter auch 328 Frauen.

(Im Bild: Eine Burka tragende Frau verlässt ein Wahllokal in Herat im westlichen Afghanistan.)

Foto: Reuters

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Die Kosten für die Wahl, die von internationalen Gebern getragen werden, werden auf umgerechnet 156 Millionen Euro geschätzt. Die Auszählung der Stimmen soll bis zum 2. September abgeschlossen sein. Die Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses ist für den 17. September geplant.

(Im Bild: Eine Afghanin verlässt die Wahlkabine in einem Wahllokal in Kabul.)

Foto: AFP

Afghanistan, AFP

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"Gott sei Dank wagen sich die Menschen im ganzen Land mutig auf die Straße und wählen mit viel Enthusiasmus", sagte der Chef der Wahlkommission, Asisullah Ludin. Im Nordafghanistan kam es dennoch zu den befürchteten schweren Gefechten. 21 angreifende Aufständische wurden in Baghlan getötet. Auch der Distrikt-Polizeichef und zwei weitere Polizisten seien ums Leben gekommen.

(Im Bild: Wähler in Kabul warten, bis sie an die Reihe kommen.)

Foto: AFP

Afghanistan, AFP

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Trotz allem äußerte sich der Sprecher der Botschaft der Vereinten Nationen, Aleem Siddique, optimistisch. Vor den Wahllokalen im Norden, in Kabul und auch im Osten hätten sich lange Schlangen gebildet.

(Im Bild: Wahllokal in Kabul.)

Foto: AFP

(sueddeutsche.de/gba/mati)

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