Präsidenten in den USA:Die mächtigsten Männer

Am 4. November wird der neue US-Präsident gewählt. Doch wer waren seine Vorgänger im Weißen Haus? Wir präsentieren die Präsidenten der vergangenen hundert Jahre in Bildern.

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Theodore Roosevelt, AP

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In den vergangenen hundert Jahren haben 18 Präsidenten im Weißen Haus residiert und regiert: Sieben Demokraten, die 48 Jahre im Amt waren und elf Republikaner, die es auf 52 Jahre brachten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts regierte der Republikaner Theodore Roosevelt (1858-1919) die USA. der 26. Präsident Er kam 1901 nach der Ermordung von Präsident William McKinley ins Amt. Zu diesem Zeitpunkt war Roosevelt erst 42 Jahre alt - bis heute ist er der jüngste Präsident, den die USA je htten. In seine Amtszeit fällt der Bau des Panamakanals. 1906 erhielt er als erster US-Präsident den Friedensnobelpreis - für seine Vermittlung im russisch-japanischen Krieg.

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William H. Taft, AP

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Der Republikaner William H. Taft war von 1909 bis 1913 der 27. US-Präsident - nicht seine Paraderolle. Auf seiner Internet-Biographie des Weißen Hauses heißt es: "Er war ein ausgezeichneter Jurist, ein effektiver Verwalter aber ein schwacher Politiker". Im Streit um Reformen brach er mit seinem früheren Ziehvater Roosevelt. Dieser kandidierte als Kandidat der neu gegründeten progressiven Partei, was Taft viele Stimmen kostete und zur Wahl des Demokraten Woodrow Wilson führte. Als einziger Ex-Präsident wurde Taft später Oberster Richter der USA.

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Woodrow Wilson, AP

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Woodrow Wilson (1856-1924) eroberte nach 16 Jahren das Weiße Haus für die Demokraten zurück. Er regierte die USA von 1913 bis 1921 und gilt als einer der bedeutendsten US-Präsidenten des Jahrhunderts. Er führte die USA 1917 in den Ersten Weltkrieg und verhalf den Alliierten zum Sieg.

Mit seinem 14-Punkteprogramm, darunter das Selbstbestimmungsrecht der Völker, prägte er auf dem Kongress von Versailles 1918 die Nachkriegsordnung Europas entscheidend mit. Für seine Bemühungen um den Völkerbund erhielt er 1919 den Friedensnobelpreis.

Innenpolitisch reformierte er Zoll- und Steuerssystem, ließ Kinderarbeit verbieten, führte den Achtstundentag ein und gründete die US-Zentralbank.

Wilson bei der Eröffnung der Baseball-Saison

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Warren G. Harding, AP

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Der Republikaner Warren G. Harding (1865-1923) wurde 1921 mit dem Versprechen, "Less government in business and more business in government" ins Amt gewählt. Der frühere Zeitungsverleger, Senator und Gouverneur von Ohio war ein eher glückloser Präsident. Seine Regierung sah sich zahlreichen Korruptionsvorwürfen ausgesetzt, zu deren Aufklärung Harding nicht beitrug. Während einer Reise durch Kalifornien erlag Harding 1923 nach nur zwei Jahren im Amt einem Schlaganfall.

Auch Harding zeigte sich als Baseball-Fan. Foto: AP

Calvin Coolidge, AP

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Calvin Coolidge (1872-1933) setzte die Reihe der republikanischen Präsidenten fort. Nach dem Tod Hardings 1923 an die Macht gelangt, wurde er 1924 per Wahl im Amt bestätigt. Coolidge, der als Verkörperung des Durchschnittsmannes galt, war ein Verfechter des wirtschaftlichen laissez-faire und des schlanken Staats. Die Zahl der Einwanderer unterwarft er erstmals einer Quote.

Coolidge ließ sich schon mal im Cowboy- oder Indidaner-Outfit fotografieren.

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Herbert C. Hoover, AP

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Mit Herbert C. Hoover (1874-1964) regierte erneut ein republikanischer Präsident - von 1929 bis 1933. Mit dem Schwarzen Donnerstag fiel der Auftakt zur Weltwirtschaftskrise in seine Amtszeit. Weder mit Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung wie dem Bau des Hoover-Staudamms nahe Las Vegas noch mit staatlichen Interventionen gelang es Hoover, die Krise zu überwinden. 1932 verlor er die Wahlen haushoch gegen den Demokraten Franklin Roosevelt. Hoover gilt als einer der schwächsten Präsidenten der US-Geschichte.

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Franklin D. Roosevelt, AP

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Der Demokrat Franklin D. Roosevelt (1882-1945) kam 1933 an die Macht. Seine Politik des New Deal, die Wirtschafts- und Sozialreformen bündelte, erlaubte es, die Massenarbeitslosigkeit zu überwinden. Auch die Prohibition wurde beendet.

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor 1941 gab Roosevelt die Neutralität auf, führte die USA in den Zweiten Weltkrieg und bestimmte so den Ausgang des Krieges entscheidend mit. Roosevelt, einer der Väter der Vereinten Nationen, festigte für lange Jahre den Ruf der USA als Bollwerk von Demokratie und Freiheit.

Als erster Präsident kam er auf mehr als zwei Amtsperioden: Roosevelt wurde sogar viermal gewählt, starb jedoch kurz nach Beginn seiner vierten Amtszeit 1945.

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Harry S. Truman, AP

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Harry S. Truman (1884-1972) kam kurz vor Kriegsende 1945 an die Macht. Bald darauf fällte er eine der schwerwiegendsten Entscheidungen der Geschichte: den Abwurf von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.

Mit der Truman-Doktrin legte er den Grundstein für den Kalten Krieg. In seiner Amtszeit begann auch die McCarthy-Ära, in der das Komitee für unamerikanische Aktivitäten Jagd auf tatsächliche oder vermeintliche Kommunisten machte.

Truman, der als bescheiden und bodenständig galt, wurde 1948 überraschend im Amt bestätigt und blieb bis 1953 im Weißen Haus.

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Dwight David Eisenhower, AP

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Er gilt als einer der bedeutendsten US-Präsidenten: Dwight Eisenhower (1890-1969) machte sich im Zweiten Weltkrieg als Oberbefehlshaber der alliierten Truppen in Europa einen Namen.

Als der Republikaner 1953 das Amt des Präsidenten übernahm, war sein erstes Ziel die Beendigung des Koreakriegs. Doch auch nach dem Waffenstillstand blieb seine Amtszeit gezeichnet vom Kalten Krieg.

Der Kampf gegen den Kommunismus, die nukleare Aufrüstung und der Wettlauf um den Weltraum waren Prioritäten für ihn. Eisenhower behielt die Sozialpolitik des New Deal bei und befürwortete die Beendigung der Rassensegregation.

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John F. Kennedy, Reuters

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Wegen seiner Jugend und seines Charmes zu Lebzeiten gefeiert, nach seiner Ermordung zum Mythos verklärt - John F. Kennedy (1917-1963) bleibt trotz seiner nur zweijährigen Amtszeit einer der beliebtesten Präsident der US-Geschichte.

Einer der ersten Aktionen des Demokraten war die erfolglose Invasion in der Schweinebucht. In seine Amtszeit fällt auch die Kubakrise, der Mauerbau und die Eskalation des Vietnamkriegs infolge der Erhöhung der US-Truppen.

Am 22. November 1963 wurde Kennedy in Dallas erschossen. Die Umstände und Hintergründe von Kennedys Tod bleiben bis heute umstritten und sind Gegenstand zahlreicher Verschwörungstheorien.

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Lyndon B. Johnson, AP

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Nach dem Tod Kennedys übernahm sein Vize das Amt - Lyndon B. Johnson (1908-1973). Bei der Wahl 1964 wurde der Demokrat mit großer Mehrheit im Amt bestätigt, zog 1968 aber seine erneute Kandidatur infolge der Proteste gegen seine Vietnam-Politik zurück.

Während außenpolitisch seine Bilanz vom Debakel in Vietnam gezeichnet war, konnte er innenpolitisch Erfolge verzeichnen. Seine größte Errungenschaft waren die "Great-Society"-Gesetze, die auf die Bekämpfung von Armut und rassisch begründeter Ungleichheit zielten.

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Richard Nixon, AP

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Es ist eine zweifelhafte Auszeichnung, die Richard Nixon (1913-1994) zuteil wurde: Der Republikaner ist der bisher einzige Präsident der US-Geschichte, der vorzeitig zurücktreten musste. Grund war der Watergate-Skandal 1974, bei dem illegale Machenschaften seiner Vertrauten offen gelegt wurden.

Ansonsten erreichte Nixon, der unter Eisenhower als Vize diente, eine Entspannung mit der Sowjetunion und einer Annäherung an China. Zudem beendete der Republikaner den Krieg in Vietnam mit dem Rückzug der US-Truppen 1973. In seine Amtszeit fällt auch die Mondlandung 1969.

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Gerald Ford, AFP

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Gerald Ford (1913-2006) wurde 93 Jahre alt und war damit der langlebigste US-Präsident. Sonst hat er sich aber kaum ausgezeichnet. Als Vize von Nixon übernahm er 1974 nach dessen Rücktritt die Präsidentschaft, verlor aber die Wahl 1977 knapp gegen Carter und ist damit niemals per Wahl als Präsident bestätigt worden.

Einen außenpolitischen Erfolg erreichte er mit der Unterzeichnung der Helsinki-Verträge, die eine Entspannung im Kalten Krieg brachten. Innenpolitisch war seine Amtszeit aber von Inflation und Rezession gezeichnet. Besonders umstritten war die Amnestierung seines Vorgängers Nixon für dessen Rolle im Watergate-Skandal.

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Jimmy Carter, Reuters

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Seit den 1930er Jahren war es die erste Amtszeit ohne Krieg - Jimmy Carter (geb. 1924) hätte als Friedenspräsident in Erinnerung bleiben können. Der Demokrat aus Maryland, der als Außenseiter gegen Ford angetreten war, erzielte Erfolge im israelischen Friedensprozess, bei der atomaren Abrüstung und bei der Normalisierung der Beziehungen zu China.

Die Besetzung der US-Botschaft in Teheran im Zuge der iranischen Revolution 1978 und der erfolglose Versuch, die dort festgehaltenen Geiseln gewaltsam zu befreien, beschädigten aber sein Ansehen. Auch Carters Reaktion auf die sowjetische Invasion Afghanistans 1979 wurde in der Bevölkerung als Schwäche gewertet. 1980 verlor er die Wahl gegen Reagan.

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Ronald Reagan, dpa

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Der frühere Schauspieler Ronald Reagan (1911-2004) machte sich nach seiner Wahl 1980 einen Namen mit einer Politik der Deregulierung und Steuersenkungen. Der Erfolg dieser Politik, die als Reagonomics bekannt wurde, brachte dem Republikaner 1984 einen erneuten Wahlsieg ein.

Weniger glorreich waren die Besetzung der Insel Grenada, die Angriffe auf die libysche Hauptstadt Tripolis und die Aufdeckung der Iran-Contra-Affäre, bei der es um geheime Waffenlieferungen an den Iran ging. In seine Amtszeit fiel auch die Perestroika-Zeit in der Sowjetunion, die für den überzeugten Antikommunisten dennoch das "Reich des Bösen" blieb.

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George H. W. Bush, AP

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Der frühere CIA-Direktor George Bush (geb. 1924), der unter Reagan als Vize gedient hatte, übernahm 1988 von diesem die Präsidentschaft. Der Texaner, der mit Öl zu Geld gekommen war, machte sich bald unbeliebt, da er vom demokratisch kontrollierten Congress gezwungen wurde, Steuererhöhungen hinzunehmen.

Außenpolitisch fiel das Ende der Sowjetunion in seine Amtszeit. Mit der von Bush unterstützten deutschen Wiedervereinigung endete der Kalte Krieg. Neue Konflikte warteten aber bereits. Nach dem irakischen Überfall auf Kuwait brach der 1. Golfkrieg aus. Nach dem Sieg über den Irak schreckte Bush vor einem Sturz Saddam Husseins zurück.

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Bill Clinton, AFP

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Bill Clinton (geb. 1946) wurde bekannt mit seinem "Dritten Weg" - einer Mischung aus Sozialdemokratie und Wirtschaftsliberalismus. Er befürwortete Freihandel, machte sich zugleich aber für einen Ausbau der sozialen Sicherungssysteme stark. Außenpolitisch waren die bestimmenden Themen die Intervention in Somalia 1992 und im Kosovo 1999.

Der wohl größte Skandal seiner Präsidentschaft war die Lewinsky-Affäre. Clinton musste zugeben, eine sexuelle Beziehung mit einer Praktikantin gehabt zu haben. Seine vorherigen Lügen zu der Frage brachten ihm einen Misstrauensantrag ein, der allerdings im Kongress scheiterte.

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George W. Bush, AFP

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Der umstrittenste US-Präsident der letzten Jahrzehnte ist wohl George W. Bush (geb. 1946). Der frühere Gouverneur von Texas gewann 2000 sehr knapp die Wahl gegen Al Gore. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 rief er den "Krieg gegen den Terror" aus, der in den kommenden Jahren innen- wie außenpolitisch seine Politik bestimmte.

Während der Krieg in Afghanistan 2001 breite internationale Unterstützung genoss, war seine Entscheidung 2003, Saddam Hussein anzugreifen, höchst umstritten. Nicht nur mündete der Krieg in ein militärisches Debakel, sondern führte auch zu einem noch nie da gewesenen Ansehensverlust der USA.

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Barack Obama und John McCain, AFP

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Auf ihm ruhen nun die Hoffnung der Amerikaner: Barack Obama ist der 44. Präsident in der Geschichte des Landes und der erste, mit dunkler Hautfarbe. Er steht vor der schwierigen Aufgabe, die Gräben in der amerikanischen Gesellschaft zu überwinden, die sein Vorgänger aufgeworfen hat, zu überwinden. Nebenbei muss Obama das Land aus einer Rezession befreien, Kriege beenden und das Ansehen der Supermacht in der Welt wiederherstellen. Foto: AP AFP/uvs/jkr/cmat

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