Polizei beim G-20-Gipfel:Wer sind wir?

G20

Selbstkritik? Gibt es bei den Politikern kaum, bei den Revolutionären schon gar nicht. Gerade sagte einer: "Es wurden keine Menschen beschimpft. Außer Polizisten halt eben."

(Foto: Regina Schmeken)

Mal wahllos zuschlagen, mal zuschauen: Beim G-20-Gipfel hat die Polizei das Vertrauen der Bürger strapaziert. Warum tut sie sich so schwer, ihre eigene Rolle zu hinterfragen? Begegnung mit einem Polizisten, der Antworten sucht.

Von Holger Gertz

Die G-20-Tage von Hamburg haben ein gewaltiges Fotoalbum hinterlassen, ein Bild wird die Aufregung des Moments überleben, jeder hat es gesehen. Eine junge Frau klettert auf ein Polizeifahrzeug. Sie weiß offensichtlich, dass viele ihr zuschauen werden. Blaues T-Shirt, rote Glitzerleggins: das Outfit für einen großen Auftritt. Die Frau auf dem Polizeifahrzeug sieht aus wie eine Turnerin in der Konzentrationsphase, fokussiert, gestrafft. Jetzt setzt sich das Gesamtbild zusammen. Unten stehen Polizisten in voller Montur. Ein Duell, Bullen gegen Elfe. Zwei Polizisten feuern schließlich Pfefferspray auf die Frau, die ihren Kopf zur Seite dreht und sich mit den Händen gegen das beißende Spray zu schützen versucht.

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