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Politiker als Redner:Wer kann überzeugen?

Politiker als Redner

Platz 1: Guido Westerwelle

Eindeutiger Sieger der ersten und zweiten Beobachtungsphase des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) ist FDP-Chef Guido Westerwelle. Er überzeugte in seinen Reden durch eine klare Sprache, originelle Bilder und eine nachvollziehbare Argumentation. Wenn er allerdings seine soziale Ader zeigen wollte, so Vazrik Bazil, Leiter der Studie, kam er nicht so glaubwürdig rüber.Foto: dpa

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Platz 2: Angela Merkel

In der ersten Beobachtungsphase des VRdS während der Wahlparteitage konnte Bundeskanzlerin Merkel noch keinen der ersten drei Plätze für sich gewinnen, in der 2. Beobachtungsphase während der Wahlkundgebungen landete sie immerhin auf Platz zwei. Sie vermied es, ihre Reden mit Zahlen zu überfrachten, erzählte Privates und hielt sich von Demagogien fern. So schaffte sie sich Symphatien.Foto: dpa

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Platz 3: Oskar Lafontaine

Auch Linken-Chef Oskar Lafontaine holte in der zweiten Beobachtungsphase auf. Auf dem Parteitag hielt er nach Ansicht des VRdS noch eine "sehr mäßige" Rede, las viel von seinem Manuskript ab und hatte wenig Blickkontakt zum Publikum. In der zweiten Phase, während der Wahlkundgebungen, zeigte er seine rhetorischen Stärken: Er sprach frei, kämpferisch, inhaltlich verständlich und setzte politische Teilaspekte in größere Zusammenhänge. Allerdings, meint Vazrik Bazil, lauere bei Lafontaine immer die "Gefahr von Demagogien".Foto: Reuters

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Problemfall: Renate Künast

Nicht alle Politiker schnitten in der viermonatigen Beobachtungsstudie gut ab. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast zum Beispiel litt auf dem Wahlparteitag unter den Regieanweisungen ihrer Partei. Sie sollte die einzelnen Kapitel des Wahlprogramms vorstellen und hatte dadurch einen thematisch sehr engen Raum. Es blieb keine Zeit für persönliche Anekdoten und emotionale Themen.Foto: dpa

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Dauerredner: Frank-Walter Steinmeier

Eigentlich hatte sich Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in der ersten Runde gut geschlagen, doch in der zweiten schaffte er es nicht mehr unter die Top 3. Insgesamt bemängelte der VRdS den Widerspruch zwischen seiner ruhigen Körpersprache und dem aggressiv-kämpferischen Ton seiner Wahlparteitags-Rede. Es störte aber auch der Bruch in seinem Vortrag: Das Publikum dachte, die Rede gehe nun dem Ende zu, so Bazil, doch dann schloss Steinmeier noch eine zweite an.Foto: dpa

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