Politik - Marburg:Expertin attestiert Deutschen geringen Hang nach Rechts

Heidelberg (dpa/lsw) - Die Politikwissenschaftlerin Ursula Birsl sieht in Deutschland ein äußerst geringes extrem rechtes Potenzial. Dies liege in der Bevölkerung bei unter fünf Prozent, betonte die Rechtsextremismusforscherin am Montag anlässlich der Heidelberger Begabten-Sommerakademie unter dem Motto "Demokratie gestalten!". Davon unterscheidet sie antidemokratische Strömungen, etwa bei der AfD. In Westdeutschland beziffert die Professorin der Universität Marburg das AfD-Mobilisierungspotenzial auf rund 10 Prozent, in Ostdeutschland auf bis zu 25 Prozent. An diesem Mittwoch will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Heidelberg mit Stipendiaten über Demokratie diskutieren.

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Heidelberg (dpa/lsw) - Die Politikwissenschaftlerin Ursula Birsl sieht in Deutschland ein äußerst geringes extrem rechtes Potenzial. Dies liege in der Bevölkerung bei unter fünf Prozent, betonte die Rechtsextremismusforscherin am Montag anlässlich der Heidelberger Begabten-Sommerakademie unter dem Motto "Demokratie gestalten!". Davon unterscheidet sie antidemokratische Strömungen, etwa bei der AfD. In Westdeutschland beziffert die Professorin der Universität Marburg das AfD-Mobilisierungspotenzial auf rund 10 Prozent, in Ostdeutschland auf bis zu 25 Prozent. An diesem Mittwoch will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Heidelberg mit Stipendiaten über Demokratie diskutieren.

Jeder einzelne kann nach Birsls Worten dazu beitragen, dass die Demokratie keinen Schaden nehme. Dazu gehöre, sensibel gegenüber Demagogen und antidemokratischen Parteien zu sein. "Es gilt, sie frühzeitig zu erkennen und ihnen nicht durch Wahlen einen Zugang zur Macht zu ebnen." In der deutschen Gesellschaft gebe es ein großes demokratisches Potenzial, das sich nicht nur in Einstellungen, sondern auch ganz konkret in Protestbewegungen zeige. Werde durch sie über Demokratie und Solidarität diskutiert, verteidige das die Demokratie nicht nur, sondern entwickele sie weiter.

Bedenken wegen der Dauer parlamentarischer Prozesse beim Kampf gegen den Klimawandel teilt die 57-Jährige nicht: "In einer Demokratie muss jede und jeder damit leben, dass politische Entscheidungsprozesse ihre Zeit brauchen." Es müssten bei allen Entscheidungen verschiedenste Interessen gegeneinander abgewogen werden. "Nur in einer Diktatur braucht es diesen Abwägungsprozess nicht."

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